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Am deutschen Schlachtschweinemarkt setzt sich die Aufwärtsentwicklung der Erzeugerpreise weiter fort; die Luft für weitere Anpassungen nach oben scheint jedoch dünner zu werden. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob ihre Leitnotierung heute um 3 Cent auf 1,48 Euro/kg Schlachtgewicht an; innerhalb von drei Wochen ist damit ein Anstieg um 12 Cent zu verzeichnen. Wie bereits in der vergangenen Woche nannte die VEZG die rege Nachfrage nach schlachtreifen Tieren, die nicht zu zahlreich zur Verfügung stünden und sich problemlos vermarkten ließen, als Grund für die Preissteigerung.
Marktexperten zufolge fiel vor allem im Süden Deutschlands das Angebot an Schlachtschweinen kleiner als der Bedarf aus. Bundesweit sei die Vermarktungsmenge jedoch gestiegen, und die Schlachtbetriebe hätten zunehmend Mühe, den Preisanstieg am Lebendmarkt auch vollständig in höhere Erlöse am Fleischmarkt umzusetzen. Die Schlachtunternehmen hätten deshalb im Vorfeld der Preisfindung mit Nachdruck für eine unveränderte Notierung plädiert.
Flott läuft nach Angaben der Danisgruppe die Schlachtschweinevermarktung in Belgien. Teilweise würden Tiere dort vorgezogen, und es könne mit einem Notierungsanstieg im Bereich von 2 Cent/kg Lebendgewicht gerechnet werden. In Frankreich fällt dagegen der Bedarf der Schlachtbetriebe nach dem Ende der Verkaufsaktionen im Einzelhandel wieder geringer aus; am Marché du Porc Breton wird allenfalls mit knapp behaupteten Preisen gerechnet. In Spanien dürfte die Leitnotierung am Mercolleida morgen bei einem gut ausreichenden Schweineangebot leicht nachgeben. AgE
(10.09.2015)