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Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will den nachgelagerten Bereich seines Ressorts neu aufstellen. Den Kern soll ein Bundeszentrum für Ernährung bilden. Dieses soll organisatorisch in die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) eingebunden werden und insbesondere die bisherigen Aufgaben des Infodienstes Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz (aid) übernehmen.
Hinzukommen sollen Bereiche, die derzeit bereits in der BLE angesiedelt sind, etwa die Initiative für gesunde Ernährung und Bildung (IN FORM) und die Geschäftsstelle von Zu gut für die Tonne. Auch neue Aufgaben wie das Nationale Qualitätszentrum für gesunde Ernährung in Kita und Schule sollen dem Bundeszentrum übertragen werden.
Flankiert werden soll der Ausbau des Bundeszentrums zu einem nationalen Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Ernährungsfragen durch eine Stärkung der Forschung im Bereich der Kinderernährung im Max-Rubner-Institut (MRI) sowie eine größere Verzahnung der Ernährungsforschung mit der Ernährungskommunikation.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) beurteilt die Pläne zurückhaltend. Zwar erscheine eine Bündelung der Aufgaben im Bereich der Ernährungskommunikation sinnvoll, räumte der Stellvertretende DBV-Generalsekretär Udo Hemmerling gegenüber AGRA-EUROPE ein. Unverständlich sei jedoch die Vernachlässigung der Agrarkommunikation durch das Bundeslandwirtschaftsministerium in den letzten Jahren. Hier habe der aid leider deutlich an Kompetenz und Relevanz verloren.
Hemmerling vermisst ein klares Konzept für eine zeitgemäße Agrarinformation für Fachkreise und die Öffentlichkeit. Als Agentur für die Publikation von Fachmedien und Agrarinformationen seien zudem bessere und flexiblere Organisationsformen vorstellbar als eine Bundesbehörde wie die BLE. AgE
(08.05.2016)