Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt drängt auf eindeutige europäische Vorgaben zur Kennzeichnung von veganen und vegetarischen Fleischprodukten. Er habe sich in dieser Frage an den zuständigen EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis gewandt, sagte der Minister heute vor Journalisten in Berlin.
Als sein Ziel nannte Schmidt den Schutz der Verbraucher vor Irreführung. Klarheit und Wahrheit in der Produktbezeichnung müssten auch in diesem Fall gelten. Schmidt erinnerte an das von Brüssel vor einigen Jahren ergangene Verbot der Bezeichnung Analogkäse für Erzeugnisse, in denen keine Milchbestandteile enthalten seien. Eine ähnliche Regelung müsse es für vegane Produkte geben, betonte der Minister und verwies zugleich auf die Notwendigkeit, vegane Erzeugnisse exakt zu definieren. Für ihn sei daher die Europäische Kommission am Zug, gegebenenfalls erforderliche Rechtsänderungen auf den Weg zu bringen.
Schmidt betonte, ihm gehe es weder um einen Angriff auf vegane oder vegetarische Ernährung noch um den Schutz der hiesigen Fleischwirtschaft. Im Mittelpunkt stehe vielmehr der Anspruch der Verbraucher auf eine klare Kennzeichnung und den Schutz vor Täuschung. Der Maßstab seien dabei nicht einzelne Gruppen in bestimmten großstädtischen Milieus, sondern alle Konsumenten. Zudem müsse das Vorsorgeprinzip zum Tragen kommen. AgE
(02.01.2017)