Strukturelle Herausforderungen in der Milchbranche gemeinsam angehen

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Mehr Kooperation in der Milchbranche fordert der Deutsche Bauernverband (DBV). Innerhalb der Milchwirtschaft gebe es noch ausreichend Potential, um die Wertschöpfung und damit auch den Erzeugerpreis für die Milchbauern zu verbessern. „Dazu müssen wir branchenweite Aktivitäten umsetzen“, erklärte DBV-Milchbauernpräsident Karsten Schmal bei einem Milchsymposium des Bauernverbandes heute in Berlin.
Schmal begrüßte die Gründung der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft vor einem Jahr als wichtigen Schritt. Die beteiligten ehrenamtlicher Vertreter genossenschaftlicher Molkereien stünden einer Weiterentwicklung zu einem anerkannten Branchenverband offen gegenüber, sofern ein Mehrwert für die Milchwirtschaft daraus resultiere. Schmal verwies auf Erfahrungen aus Österreich, Frankreich sowie den Niederlanden, denen zufolge ein solcher Mehrwert bereits durch gemeinsame Aktivitäten im Bereich der Absatzförderung erzielt werden könne.
Erhebliche Chancen sieht der Milchbauernpräsident ferner in der Einführung von Branchenplattformen, die gemeinsame Projekte vorantreiben. Der deutsche Milchsektor müsse langfristig eine Antwort darauf finden, wie man der steigenden Marktmacht von Lebensmittelhandel und -industrie gegenübertrete. „Sind wir hierbei nicht erfolgreich, wird zum Beispiel das Setzen von höheren Produktionsstandards durch die Abnehmer von Milchprodukten in Zukunft die übliche Praxis werden“, warnte Schmal.
Handlungsbedarf besteht aus Sicht des DBV-Milchbauernpräsidenten nach wie vor bei der Gestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und ihren Molkereien. Gefordert sieht er dabei die Akteure am Markt, nicht den Staat. Schmal verwies auf vielfältige Initiativen auf Molkereiebene zur Etablierung marktgerechter und moderner Lieferbeziehungen. Im Ergebnis zeichne sich eine zeitnahe Umsetzung von Modellen mit einer besseren Planbarkeit von Mengen und Preisen für Landwirte sowie Molkereien ab. AgE (06.10.2017)
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