Studie sagt bei Glyphosat-Verbot schwerwiegende Folgen voraus

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Ein Verbot von Glyphosat hätte in Deutschland erhebliche wirtschaftliche Einbußen in der Landwirtschaft sowie eine steigende Belastung des Klimas zur Folge. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens Kleffmann Group. Wie der Auftraggeber der Untersuchung, die Arbeitsgemeinschaft Glyphosat (AGG), heute bei deren Vorstellung in Frankfurt erklärte, belegt die Studie Einbußen aufgrund von negativen ökonomischen und ökologischen Effekten sowie eine erhöhte Klimabelastung durch die Einschränkung bodenschonender Produktionssysteme.
Ohne Glyphosat wären die Landwirte gezwungen, Unkräuter mit anderen Herbiziden oder mechanisch zu bekämpfen. Dies hätte höhere Produktionskosten zur Folge und würde in gefährdeten Gebieten zu vermehrter Bodenerosion führen, die langfristig negative Folgen für die Bodenfruchtbarkeit hätte. Des Weiteren würden aufgrund des höheren Treibstoffverbrauchs die CO2-Emissionen ansteigen, und zwar um rund 100 000 t bei 3,6 Mio ha Ackerland, auf denen der Wirkstoff Verwendung finde.
Im Weinbau hätte ein Verlust des Wirkstoffes laut Studie Gewinneinbußen von bis zu 220 Euro/ha zur Folge, im Apfelbau sei mit bis zu 186 Euro/ha zu rechnen. Noch drastischere Auswirkungen seien bei Ackerbaukulturen wie Gerste oder Silomais zu erwarten. Hier würde der höhere Aufwand den Gewinn um 40 % bis 60 % reduzieren und bei geringeren Erträgen sogar zu Verlusten führen. Dies hätte nach Ansicht der Marktforscher zur Folge, dass unrentable Kulturen subventioniert werden müssten, weil diese anderenfalls aus der Produktion genommen würden. In der Konsequenz drohe eine Verarmung der Anbauvielfalt.
Die Sprecherin der AGG, Ursula Lüttmer-Ouazane, hob den Beitrag von Glyphosat für die nachhaltige Landwirtschaft hervor. Die Studie belege, dass die Wirtschaftlichkeit vieler Betriebe ohne den Wirkstoff sinke. Dr. Thoralf Küchler beklagte, dass es rund um die Zulassung von Glyphosat „in bisher ungekanntem Maße zu Unvorhersehbarkeiten gekommen“ sei.
Von einer sicheren Zulassung könne erst dann ausgegangen werden, wenn der Bescheid aus Brüssel dazu vorliege, stellte Küchler klar. Er sieht aber Grund zum Optimismus und hält auch eine Verlängerung über 15 Jahre trotz des Vorschlags der EU-Kommission von zehn Jahren allein aus pragmatischen Gründen für weiterhin realistisch. AgE (18.08.2017)
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