USDA sieht erste Anzeichen für „Neuausrichtung“ am globalen Milchmarkt

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Angesichts der jüngsten Erholung der Weltmarktpreise für Milchpulver gibt sich das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) optimistisch, dass der immer noch reichliche Produktionsüberschuss am globalen Milchmarkt im Zuge einer „Neuausrichtung“ langsam abgebaut werden könnte. Die Washingtoner Experten rechnen in ihrem aktuellen Bericht für dieses Jahr zwar mit einem Anstieg der globalen Milcherzeugung, die im Vergleich zu 2015 um 6,12 Mio t oder 1,2 % auf 499,81 Mio t höher ausfallen soll. Allerdings verteuerte sich Vollmilchpulver dem Ministerium zufolge bis Anfang Juli im Vergleich zu Mitte Februar um fast 12 %.
Als Ursache sehen die US-Fachleute ein insgesamt geringeres Exportangebot sowie die anziehende Nachfrage nach Vollmilchpulver in vielen asiatischen Ländern. Vor allem China hat sich mit größeren Mengen am Weltmarkt eingedeckt; allein im Mai 2016 stiegen die Vollmilchpulverimporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20 %. Deshalb erhöhte das USDA seine Prognose für die in diesem Jahr zu erwartenden Lieferungen von Vollmilchpulver nach China um immerhin 15 000 t auf 375 000 t; im vergangenen Jahr waren es 347 000 t.
Außerdem verzeichneten die Marktexperten seit Anfang Mai eine Verteuerung von Magermilchpulver in den dominierenden Exporthäfen Ozeaniens um 11 %, und das trotz reichlich gefüllter Lager im eigenen Land und umfangreicher Interventionsmengen in der Europäischen Union. Diese Überschüsse dürften nach Ansicht des USDA eine weitere Erholung der Magermilchpulverpreise in der nahen Zukunft erschweren, so dass eine kräftigere Preiserholung bis in das kommende Jahr hinein weitgehend auszuschließen ist.
Allerdings könnte die jüngste Verteuerung der Milchpulverpreise darauf hindeuten, dass die Marktversorgung mit Milcherzeugnissen insgesamt zunehmend unsicher wird, denn einige wichtige Exportländer wie Argentinien und Neuseeland dürften ihre Milcherzeugung im laufenden Jahr zurückfahren. Außerdem prognostiziert das Washingtoner Agrarressort für 2016 im Vergleich zum Vorjahr einen deutlich rückläufigen Anstieg der Milchanlieferungen in der Europäischen Union. AgE (28.07.2016)
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