Weltrindfleischmarkt im Umbruch

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Am globalen Rindfleischmarkt gibt es 2016 eine spürbare Verschiebung der Handelsströme, und die Hauptprotagonisten gehen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen ins kommende Jahr. Zu den Verlierern gehört dabei eindeutig Australien. Aufgrund von Dürreperioden haben die dortigen Rinderhalter in den vergangenen zwei Jahren ihren Bestand um fast 3 Millionen auf 26,1 Millionen Stück abgebaut; die Zahl der Rinder lag Ende Juni 2016 auf dem niedrigsten Niveau seit 20 Jahren. Nun fehlen die Tiere, mit erheblichen Konsequenzen:
Laut Schätzungen der Branchenorganisation Meat and Livestock Australia (MLA) werden die Rindfleischproduktion 2016 im Vorjahresvergleich um rund ein Fünftel auf 2,08 Mio t zurückgehen und die Exporte um ein Viertel auf 1,44 Mio t einbrechen. Die steigende Nachfrage in Asien kann nicht mehr voll bedient werden, und es werden 2017 weitere Marktanteile verlorengehen.
Ganz anders sieht es in den USA aus. Dort wird die Rindfleischerzeugung laut Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) in diesem Jahr um 5,3 % steigen und 2017 nochmals um 3,7 % auf 11,81 Mio t zulegen. Erstmals seit Jahren ist wieder mit höheren US-Exporten zu rechnen, die 2016 im Vorjahresvergleich um 8,9 % und 2017 um 6,5 % steigen sollen. Ein besserer Absatz wird dabei vor allem in Japan, Südkorea und Mexiko erwartet, wo die Geschäfte aktuell schon sehr gut laufen. Zu Hilfe kommt den Exporteuren dabei der Preisverfall für Rinder in den USA, der die dortige Ware vor allem gegenüber der australischen Konkurrenz wettbewerbsfähig macht.
Zu den Gewinnern der Entwicklung am globalen Rindfleischmarkt dürfte auch Brasilien gehören. Die Rindfleischausfuhr des Landes soll laut USDA-Prognose im laufenden Jahr um 8,5 % steigen und 2017 um weitere 5,4 % auf 1,95 Mio t zunehmen. Damit würde sich Brasilien vor Indien wieder Platz eins der Topexporteure sichern. Die Südamerikaner profitieren unter anderem von der jüngsten Marktöffnung in den USA und noch stärker von der Wiederzulassung in China. In der Volksrepublik ist momentan weltweit die größte Nachfragedynamik zu beobachten; die Importe dürften 2016 gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel steigen und 2017 um weitere 15 % auf 950 000 t klettern. AgE (19.10.2016)
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