Agrarbericht 2023

Weniger Betriebe aus der Landwirtschaft ausgeschieden

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Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat sich im vergangenen Jahrzehnt verlangsamt. Wie aus dem Agrarbericht 2023 der Bundesregierung hervorgeht, ging die Zahl der Betriebe zwischen 2010 und 2020 um jährlich durchschnittlich 1,1% zurück. Damit lag die Abnahmerate deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von rund 3%. Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung gab es 2020 in Deutschland noch rund 262.800 landwirtschaftliche Betriebe; das waren etwa 36.100 weniger als zehn Jahre zuvor.

Immer weniger Haupterwerbsbetriebe

Die Wachstumsschwelle liegt inzwischen bei rund 100 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF). In den Betriebsgrößenklassen bis zu dieser Marke hat die Zahl der Betriebe zum Teil erheblich abgenommen. Allerdings verfügen nach wie vor mehr als zwei Drittel der Betriebe über weniger als 50 Hektar LF. Die durchschnittliche Flächenausstattung betrug 2020 rund 63 Hektar im Vergleich zu 56 Hektar im Jahr 2010. Wie aus dem Agrarbericht weiter hervorgeht, werden 87% der Betriebe als Einzelunternehmen geführt. Etwa 43% der rund 228.300 Einzelunternehmen werden im Haupterwerb geführt. Der Anteil der Haupterwerbsbetriebe ist kontinuierlich zurückgegangen, und zwar um gut 6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2010.

Zahl der ständig angestellten Arbeitskräfte wächst

Weiterhin rückläufig ist auch die Zahl der Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft. Hingegen ist die Zahl der in der Landwirtschaft ständig beschäftigten Arbeitskräfte seit 2010 um rund ein Fünftel gestiegen. Laut der Landwirtschaftszählung lag der Anteil der Familienarbeitskräfte im Jahr 2020 bei 47%. Zu den 436.100 Familienarbeitskräften kamen rund 229.300 ständig angestellte Arbeitskräfte und etwa 271.500 Saisonarbeitskräfte. Der Arbeitskräftebesatz liegt zwischen 1,2 Arbeitskräfteeinheiten je 100 Hektar in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sowie 11,7 in Hamburg. 2020 arbeiteten im Schnitt 29% der Beschäftigten in Vollzeit. Der hohe Anteil der Teilzeitbeschäftigung von 71% resultiert dem BMEL zufolge vor allem aus der hohen Anzahl an befristet angestellten Saisonarbeitskräften und den Personen in den Nebenerwerbsbetrieben. AgE/rm (09.11.2023)
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