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Die diesjährige Kartoffel-, Obst- und Gemüseernte wird in vielen Regionen durch die feuchtwarme, sonnenarme und unbeständige Witterung beeinträchtigt. Darauf hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, heute vor Journalisten in Berlin hingewiesen. Die meisten Kulturen litten unter einem hohen Krankheits- und Schädlingsdruck infolge der feucht-schwülen Witterung. Für Rukwied führt dies besonders deutlich vor Augen, wie notwendig Pflanzenschutz zur Sicherung von Menge und Qualität der Ernten ist.
Nach DBV-Angaben sind die Ertragserwartungen bei Kartoffeln in Deutschland derzeit durchschnittlich bis gut. Ein möglicher Einfluss der niederschlagsreichen Witterung auf die Qualität werde sich erst zur Ernte zeigen. Die Anbaufläche liegt nach Bauernverbandsschätzung etwas über der des Vorjahres von knapp 237 000 ha. Die Erzeugerpreise lagen in der Frühkartoffelsaison um 5 Euro/dt bis 10 Euro/dt über dem Vorjahr. Zum Ende der Frühkartoffelsaison Mitte August erreichten die Preise mit 20 Euro/dt bis 27 Euro/dt nur noch das Vorjahresniveau.
Kein einheitliches Bild zeigt sich für den Verband beim Obst. Bei Äpfeln wird mit 1,052 Mio t ein Anstieg um 8 % im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Birnenernte wird auf 36 000 t geschätzt; das wären 16 % weniger als 2015. An Süßkirschen zeichnete sich mit einer Ernte von rund 33 000 t ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr ab. Die Pflaumen- und Zwetschgenerzeugung dürfte mit rund 44 000 t etwas niedriger als 2015 ausfallen, als knapp 47 000 t geerntet wurden. Die Erdbeerernte bleibt mit rund 155 000 t ebenfalls hinter der des Vorjahres zurück. Einbußen sind auch beim Beerenobst zu erwarten.
Mit rund 110 000 t wurde auch beim Spargel das Ergebnis von 2015 leicht verfehlt. Die Preise lagen laut DBV bis Pfingsten über, danach deutlich unter dem jeweiligen Vorjahresniveau. Die Zwiebelernte erreichte mit 500 000 t trotz Flächenausdehnung nur das vorjährige Niveau. Bei Möhren beläuft sich die Erntemenge bei stabiler Anbaufläche mit 550 000 t hingegen leicht über dem Vorjahr. Die Salate verzeichnen dem Bauernverband zufolge normale Erntemengen bei ordentlichen Preisen. AgE
(21.08.2016)