Zuckerpreise im Keller

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Die Zuckerpreise an den internationalen Warenterminmärkten stehen weiter unter Druck. Gestern gab die Notierung für den Rohzuckerfuture mit Fälligkeit im Oktober an der New Yorker ICE auf 10,89 cts/lb (219 Euro/t) nach; das war der tiefste Stand seit mehr als sechseinhalb Jahren. Im August 2012 ließ sich für den weißen Rohstoff noch rund das Doppelte erlösen. Auch die Notierungen für Weißzucker an der Londoner Liffe sind am Boden. Mitte Juni 2015 wurde dort mit 344,2 $/t (316,4 Euro/t) ein neues Fünfjahrestief erreicht; gestern wurde der Oktoberkontrakt mit 347,1 $/t (319,1 Euro/t) kaum höher abgerechnet.
Für den jüngsten Notierungsabschwung machen Marktanalysten neben dem Überangebot am globalen Zuckermarkt vor allem den schwachen brasilianischen Real verantwortlich. Die Währung des weltweit größten Zuckerproduzenten hat seit Mitte Juli gegenüber dem US-Dollar um mehr als 9 % abgewertet und damit die Zuckernotierungen weiter nach unten gedrückt. Zum anderen habe die globale Erzeugung in den vergangenen fünf Jahren über dem Verbrauch gelegen und die Lagerbestände auf Rekordhöhe anwachsen lassen, so die Experten.
Erst kürzlich hatte die Rabobank in einer Marktstudie weiter sinkende Zuckerpreise für wahrscheinlich gehalten und dies unter anderem mit den guten Ernteergebnissen in Thailand und Indien, dem zweitgrößten Zuckererzeuger nach Brasilien, begründet. Die thailändischen Exporteure sollen laut Medienberichten noch auf 5 Mio t unverkauftem Zucker sitzen. Derweil kommt die Zuckerrohrernte in Brasilien dortigen Marktbeobachtern zufolge gut voran. Deshalb erwartet die Rabobank für das dritte Quartal des laufenden Jahres ein zunehmendes Angebot bei gleichzeitig kleiner Nachfrage am Weltmarkt und damit weiterhin Preisdruck. AgE (05.08.2015)
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