Zukunft der Ersten Säule bleibt Zankapfel der Parteien

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die unterschiedlichen Ansätze der im Bundestag vertretenen Parteien zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sind bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Deutschen Bauerntages gestern in Berlin deutlich geworden. Während sich die Union und die Linksfraktion hinter das bestehende Zwei-Säulen-Modell stellten, forderten SPD und Grüne ein Auslaufen der Direktzahlungen.
Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, wies die Kritik an der Ersten Säule zurück. „Direktzahlungen sind keine Subvention, sondern Ausgleich für gesellschaftliche Leistungen“, sagte die CDU-Politikerin. Auch CSU-Agrarpolitiker Artur Auernhammer betonte die Notwendigkeit einer starken Ersten Säule.

Zu einem „extrem sensiblen“ Umgang mit der Ersten Säule mahnte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch. Er könne nur davor warnen, die Bedeutung der Direktzahlungen für die Betriebe zu unterschätzen. Dies gelte insbesondere mit Blick auf Ostdeutschland, sagte Bartsch.
Dagegen sprach sich die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Vogt, gegen ein „Weiter-so“ in der GAP aus. „Ohne Änderungen drohen tiefe Einschnitte in den EU-Agrarhaushalt“, so Vogt. Die Erste-Säule-Mittel müssten schrittweise in die Förderung von Aufgaben im Umwelt-, Klima- und Tierschutz umgeschichtet werden.
Ähnlich äußerte sich Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckart. Auch aus ihrer Sicht ist das derzeitige Fördersystem nicht zukunftsfähig. Ohne einen Systemwechsel werde es keine Akzeptanz für künftige Agrarzahlungen geben, sagte die Grünen-Politikerin voraus. AgE (30.06.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.

xs

sm

md

lg

xl