Afrikanische Schweinepest weiterhin eine Bedrohung für Deutschland

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Das Risiko einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aus dem Baltikum und einzelnen osteuropäischen Staaten nach Deutschland ist hoch, und es ist der Mensch, der dabei als Vektor die entscheidende Rolle spielt. Das wurde auf der Fachtagung „Afrikanische Schweinepest - Auswirkungen, Bekämpfungsmaßnahmen und Prävention“ deutlich, die gestern vom R+V-AgrarKompetenzZentrum in Mainz veranstaltet wurde.
Der Vorsitzende des Vorstands der R+V Versicherung AG, Dr. Friedrich Caspers, gab zu bedenken, dass die ASP sukzessive Richtung Westen wandere. Das Übergreifen der Tierkrankheit sei jedoch kein nationales Problem; vielmehr sollte die Bekämpfung in Europa gemeinsam vorangebracht werden.
Prof. Franz J. Conraths vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sieht im menschlichen Fehlverhalten den wichtigsten Faktor für die Ausbreitung der ASP. Man müsse jeden Tag damit rechnen, dass es Deutschland treffe, und das mit viel gravierenderen Auswirkungen als im Baltikum, da die Bundesrepublik eine sehr große Wildschweinpopulation habe.
Die Geschäftsführerin der Niedersächsischen Tierseuchenkasse, Dr. Ursula Gerdes, appellierte an alle Verantwortlichen, genügend Aufklärung bei Landwirten, Tierärzten sowie Jägern und anderen Gruppen zu betreiben, um einen Ausbruch der ASP zu verhindern.
Schweinehalter Norbert Meyer, der im Vorstand der Niedersächsischen Tierseuchenkasse sitzt, warnte davor, dass durch Touristen und Erntehelfer aus weit entfernten Regionen Seuchen aller Art große Entfernungen schneller als bisher überwinden könnten. Noch in „Friedenszeiten“ sollte sich die Branche auf einen Ausbruch der ASP vorbereiten, denn in der Krise sei es dafür zu spät.
Der Geschäftsführer des Verbandes litauischer Schweineproduzenten, Algis Baravykas, wies darauf hin, dass das ASP-Virus in Litauen die Wildschweine nicht so schnell töte wie die klassische Schweinepest. Aus diesem Grund dürfte die ASP in dem baltischen Land noch lange grassieren. AgE (12.06.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Regenerativer Ackerbau
Resilienz der Böden wird gesteigert
07.05.2024 — Der regenerative Ackerbau steigert die Resilienz von Böden im Klimawandel. Das hat das Forschungsprojekt "AKHWA" unter Leitung der Universität Kassel gezeigt. Erreicht wurde eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts in den oberen Bodenschichten. Dadurch wird dieser widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen. Das Projekt wird nun mit etwa 2,5 Mio. Euro für weitere vier Jahre gefördert.
Erntegut-Urteil
DRV: Unschuldsvermutung muss gelten
07.05.2024 — Der Handel darf laut DRV bei der Umsetzung des "Erntegut-Urteils" des Bundesgerichtshofs nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Notwendig sei eine schlanke und praktikable Lösung, mit der eine möglichst große Rechtssicherheit in der gesamten Liefer- und Handelskette erreicht werde. Händler sollten sich von ihren Lieferanten die Einhaltung der Sortenschutzvorschriften vertraglich zusichern lassen.
Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.

xs

sm

md

lg

xl