Bauernverband: Deutsche Milchkühe werden nicht gedopt

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Kühe in Deutschland werden nicht gedopt. Zu dieser Klarstellung hat sich der Deutsche Bauernverband (DBV) am vergangenen Freitag angesichts eines zuvor ausgestrahlten Berichtes von WDR und NDR veranlasst gesehen. In dem Bericht sei der Eindruck erweckt worden, dass Kühe in Deutschland flächendeckend "Leistungsförderer“ erhielten, um eine zusätzliche Milchleistung zu erbringen, beklagte der DBV.
Der Bauernverband wies darauf hin, dass das in dem Bericht als „völlig überflüssig“ kritisierte Mittel Kexxtone seit 2013 für den deutschen Markt zugelassen und verschreibungspflichtig durch den Tierarzt sei. Es werde zur Behandlung gegen Ketose, also bei Gewichtsverlust mit Verfettung der Kühe infolge von Stoffwechselproblemen genutzt. Nach Herstellerangaben werde es jährlich rund 70 000 Mal eingesetzt, also nur bei 1,6 % von etwa 4,3 Millionen Milchkühen, stellte der DBV fest.
Das Medikament werde nur nach genauer Einzelprüfung des Gesundheitszustandes der Kuh gegeben. Demgegenüber sei der Einsatz von Antibiotika als Leistungsförderer in der EU seit 2006 generell verboten. Die Forderung von Greenpeace, Kexxtone zu verbieten, weil es „überflüssig“ sei und es auch andere Behandlungsmethoden gebe, wies der DBV als „arrogant und unverantwortlich“ zurück. Niemand sollte in Frage stellen, dass für Krankheiten immer eine möglichst breite Palette von Therapien und zugelassenen Medikamenten zur Verfügung stehen sollte. Für tendenziös und völlig unbegründet hält der Bauernverband auch Mutmaßungen von Greenpeace, das Medikament komme nach dem Wegfall der Milchquote verstärkt zum Einsatz.
Der DBV betonte, dass er sich einer sachlichen Diskussion um mehr Transparenz und ein Monitoring von Tierarzneimitteln nicht verschließe. Daran sei Greenpeace aber offensichtlich gar nicht gelegen. Es gehe Greenpeace vor allem um Panikmache. AgE (04.08.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Regenerativer Ackerbau
Resilienz der Böden wird gesteigert
07.05.2024 — Der regenerative Ackerbau steigert die Resilienz von Böden im Klimawandel. Das hat das Forschungsprojekt "AKHWA" unter Leitung der Universität Kassel gezeigt. Erreicht wurde eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts in den oberen Bodenschichten. Dadurch wird dieser widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen. Das Projekt wird nun mit etwa 2,5 Mio. Euro für weitere vier Jahre gefördert.
Erntegut-Urteil
DRV: Unschuldsvermutung muss gelten
07.05.2024 — Der Handel darf laut DRV bei der Umsetzung des "Erntegut-Urteils" des Bundesgerichtshofs nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Notwendig sei eine schlanke und praktikable Lösung, mit der eine möglichst große Rechtssicherheit in der gesamten Liefer- und Handelskette erreicht werde. Händler sollten sich von ihren Lieferanten die Einhaltung der Sortenschutzvorschriften vertraglich zusichern lassen.
Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.

xs

sm

md

lg

xl