Grüne fordern mehr Transparenz bei Glyphosatzulassung

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Fraktion der Grünen/EFA im Europaparlament hat im Hinblick auf die geplante Zulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat um zehn Jahre von der Europäischen Kommission mehr Transparenz eingefordert. In der heutigen Debatte in Straßburg verwiesen sie auch auf die sogenannten Monsanto-Papiere. Die Grünen fordern hierzu eine eingehende Untersuchung durch die Kommission.
Der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Martin Häusling, pochte darauf, dass dies geschehen müsse, bevor über eine weitere Zulassung von Glyphosat verhandelt werde. Die Kommission müsse zunächst ausschließen, dass von Monsanto „manipulierte“ Studien Einfluss auf die Stellungnahmen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) oder der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gehabt hätten. „Die Gesundheit unserer Bevölkerung ist ein zu hohes Gut, um auf einer möglicherweise gefälschten Faktengrundlage über eine weitere Zulassung von Glyphosat zu entscheiden“, so der grüne Agrarpolitiker.
Seine Fraktionskollegin Maria Heubuch schloss sich der Kritik an. Der Monsanto-Fall habe gezeigt, wie skrupellos das Unternehmen vorgehe, um seine Produkte auf den Markt zu bringen. Die EU müsse hier Rückgrat zeigen und das Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel reformieren, forderte Heubuch. Sie verlangte zudem von der EFSA sowie der ECHA, in Zukunft nur noch unabhängige und veröffentlichte Studien für ihre Bewertungen zu berücksichtigen.
Nach Angaben der Grünen legen die Monsanto-Papiere nahe, dass der Firma Monsanto bereits seit 1999 eine krebserregende Wirkung von Glyphosat bekannt sei. Im März habe ein Gericht in den USA die Veröffentlichung von Dokumenten verfügt, die interne E-Mails der Firma Monsanto beinhalteten; aus diesen solle hervorgehen, dass Monsanto die zellveränderte Wirkung des Pflanzenschutzmittels durch die Manipulation von Studien habe geheim halten wollen. AgE (14.06.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Anbauschätzung
Deutlich mehr Silo- und Energiemais
08.05.2024 — Dieses Jahr werden die Landwirte in Deutschland insgesamt deutlich mehr Mais aussäen als 2023. Laut einer im Auftrag des DMK durchgeführten Befragung dürfte die Maisfläche um 4,6% auf 2,58 Mio. Hektar ausgeweitet werden. Dabei soll der Anbau von Silomais kräftig zulegen, der von Körnermais indes abnehmen. Ein insgesamt kräftiger Zuwachs wird für Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vorausgesagt, für Bayern eine Einschränkung.
Regenerativer Ackerbau
Resilienz der Böden wird gesteigert
07.05.2024 — Der regenerative Ackerbau steigert die Resilienz von Böden im Klimawandel. Das hat das Forschungsprojekt "AKHWA" unter Leitung der Universität Kassel gezeigt. Erreicht wurde eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts in den oberen Bodenschichten. Dadurch wird dieser widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen. Das Projekt wird nun mit etwa 2,5 Mio. Euro für weitere vier Jahre gefördert.
Erntegut-Urteil
DRV: Unschuldsvermutung muss gelten
07.05.2024 — Der Handel darf laut DRV bei der Umsetzung des "Erntegut-Urteils" des Bundesgerichtshofs nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Notwendig sei eine schlanke und praktikable Lösung, mit der eine möglichst große Rechtssicherheit in der gesamten Liefer- und Handelskette erreicht werde. Händler sollten sich von ihren Lieferanten die Einhaltung der Sortenschutzvorschriften vertraglich zusichern lassen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.

xs

sm

md

lg

xl