Holzenkamp warnt vor falschen Erwartungen an die Agrarpolitik

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Vor falschen Vorstellungen an die Gestaltungsmöglichkeiten der Politik hat der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, gewarnt. „Wer meint, Politik könne den Markt ersetzen, weckt Erwartungen, die nicht zu erfüllen sind“, sagte der CDU-Politiker im Vorfeld der Grünen Woche gegenüber AGRA-EUROPE. Er erinnerte an die erheblichen finanziellen Anstrengungen, die die Politik unternommen habe, um die Folgen der derzeitigen Preismisere insbesondere auf dem Milchmarkt abzumildern. Das sei „bei weitem nicht selbstverständlich“ gewesen.
Nach den Worten von Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff muss Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf der Grünen Woche dringend Antworten geben, „wie er die Probleme auf dem Milchmarkt in den Griff bekommen will“. Bisher hätten die Milchviehhalter vergebens auf Konzepte aus seinem Haus gewartet. Nach Auffassung des Grünen-Politikers wird sich die Situation für die Milcherzeuger ohne eine wie auch immer gestaltete Reduzierung der Milchmenge nicht verbessern. Ostendorff: „Ich halte die Weigerung des Ministers, über wirksame Maßnahmen zur Mengenregulierung nachzudenken, für nicht verantwortbar.“ Die angekündigte Demonstration von zehntausenden Verbrauchern und einer Vielzahl von Landwirten am Rande der Grünen Woche wertet Ostendorff als Indiz, „dass die bisherige Agrarpolitik keine Zukunft hat“.
Unterdessen warf Holzenkamp einem Teil der gesellschaftlichen Gruppen vor, sie hätten kein Interesse an einem ernsthaften Dialog. „Wer mit Schlagworten wie Massentierhaltung und Agrarindustrie hantiert, will polarisieren und nicht Probleme lösen“, so der Abgeordnete. Ausdrücklich warnt er davor, das derzeitige Unbehagen vieler Menschen über Landwirtschaft politisch zu missbrauchen. Für bestimmte Kräfte in der Politik seien die Leute, die aus vielerlei Gründen auf die Straße gingen, lediglich Mittel zum Zweck. Holzenkamp hält das für „unanständig“. AgE (15.01.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Regenerativer Ackerbau
Resilienz der Böden wird gesteigert
07.05.2024 — Der regenerative Ackerbau steigert die Resilienz von Böden im Klimawandel. Das hat das Forschungsprojekt "AKHWA" unter Leitung der Universität Kassel gezeigt. Erreicht wurde eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts in den oberen Bodenschichten. Dadurch wird dieser widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen. Das Projekt wird nun mit etwa 2,5 Mio. Euro für weitere vier Jahre gefördert.
Erntegut-Urteil
DRV: Unschuldsvermutung muss gelten
07.05.2024 — Der Handel darf laut DRV bei der Umsetzung des "Erntegut-Urteils" des Bundesgerichtshofs nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Notwendig sei eine schlanke und praktikable Lösung, mit der eine möglichst große Rechtssicherheit in der gesamten Liefer- und Handelskette erreicht werde. Händler sollten sich von ihren Lieferanten die Einhaltung der Sortenschutzvorschriften vertraglich zusichern lassen.
Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.

xs

sm

md

lg

xl