Geflügelpest

Impfung für Hühner kurzfristig nicht in Sicht

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Auch mit einer Impfung von Hühnern kann der Ausbreitung der Geflügelpest in der Europäischen Union kurzfristig nicht begegnet werden. Davon geht das französische Amt für Gesundheitsschutz in Ernährung, Umwelt und Arbeit (ANSES) aus. Laut ANSES ist zwar einer von weltweit insgesamt fünf verfügbaren Impfstoffen gegen die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) in der EU für Hühner zugelassen. Dieser stamme jedoch aus dem Jahr 2006 und sei seitdem nicht aktualisiert worden. Deshalb sei der Schutz gegenüber den aktuell zirkulierenden Virusstämmen ungewiss. Hinzu komme, dass der Aufbau der Immunität nach der Impfung drei bis vier Wochen in Anspruch nehme und somit auch eine "Notimpfung" in der Umgebung von Ausbrüchen nicht zielführend sei.
Einer zeitnahen Impfkampagne stehen dem ANSES zufolge außerdem die geringen Vorräte des fraglichen Vakzins im Weg. Nach Einschätzung der Behörde würde es mehrere Monate dauern, bis ausreichend Impfdosen hergestellt werden könnten. Derzeit werde der Großteil der Produktion in Ländern verbraucht, in denen die Vogelgrippe dauerhaft etabliert sei. In der EU werde die Impfung aktuell hingegen nur zum Erhalt seltener Arten in Zoos eingesetzt, so dass die potentiell zur Verfügung stehenden Mengen nicht für die Nutztierbestände ausreichten.
Nach Einschätzung des ANSES muss eine Impfstrategie zur Bekämpfung der Ausbreitung der Seuche außerdem zwingend Enten einbeziehen. Diese seien am empfindlichsten für die HPAI und aufgrund ihrer Haltungsformen zudem häufig die Ursache für die Einschleppung in die Betriebe. Entsprechende Impfstoffe befänden sich in der Entwicklung, würden aber in dieser Saison nicht mehr zur Marktreife gelangen. AgE/pk (20.12.2022)
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