„Jamaika“ soll Tierschutz verbessern

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Ein deutliches Bekenntnis zu einer umfassenden und nachhaltigen Stärkung des Tierschutzes in der landwirtschaftlichen Tierhaltung erwartet der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, von den Sondierungsgesprächen zur Bildung einer Jamaika-Koalition in der kommenden Woche. Schröder unterstrich gegenüber AGRA-EUROPE die Notwendigkeit einer nationalen Nutztierstrategie, „die die Förderung der Landwirte, verbesserte Verbrauchertransparenz und eine grundlegende Neufassung des Tierschutzgesetzes in sich vereint.“
Auch für Greenpeace steht die Tierhaltung ganz oben auf der Liste der Themen, die eine künftige Koalition anpacken muss. Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter fordert die Weiterentwicklung der Nutztierstrategie zu einem Nutztierplan, „der mit klaren Zielen und ambitionierten Zeitplänen für eine artgerechte Tierhaltung unterlegt ist.“ Nötig seien ferner eine Änderung der Nutztierhaltungsverordnung mit dem Ziel, die Tierhaltung deutlich zu verbessern sowie eine „wirksame Kennzeichnungsverordnung“. Schließlich müsse ein zusätzliches neues nationales Finanzierungsinstrument entwickelt werden, um dauerhaft Finanzmittel für den Umbau der Tierhaltung zu generieren.
Großen Handlungsbedarf sieht Greenpeace in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Die kommende Regierung sei aufgerufen, sich in Brüssel für eine massive Reform der GAP stark zu machen „damit die Agrargelder deutlich zielgerichteter für soziale wie ökologische Ziele eingesetzt verwendet werden als bisher“.
Auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) fordert den Einsatz der neuen Bundesregierung für eine grundlegende Änderung der GAP nach 2020. Investitionshilfen für Betriebe zum Umstieg auf „naturverträgliche Produktion“ müssten die bisherige „Gießkannensubventionierung“ ersetzen. Für ein dauerhaftes Zusatzeinkommen müsse zusätzlich ein neuer EU-Naturschutzfonds in Höhe von 15 Mrd Euro jährlich sorgen. AgE (16.10.2017)
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