Klagewelle der Futtermittelhersteller gegen Gebührenbescheide

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die im Frühjahr 2014 in Niedersachsen in Kraft getretene neue Gebührenregelung für Routinekontrollen im Futtermittelbereich hat eine Klagewelle ausgelöst. Wie der Sprecher der Geschäftsführung des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), Dr. Hermann-Josef Baaken, heute bei einem Pressehintergrundgespräch in Bonn berichtete, sind die ersten Gebührenbescheide für solche Untersuchungen im August bei den Unternehmen eingegangen. Die Futtermittelhersteller hätten dagegen geklagt.
Grund sind laut Baaken die weit überzogenen Abgabensätze: Ein Beamter komme auf den Betrieb und ziehe eine Probe; die Rechnung dafür betrage 840 Euro. Bei großen Mischfutterunternehmen seien so in den ersten fünf Monaten insgesamt rund 30 000 Euro an Gebühren aufgelaufen. Eine Musterklage sei vom Landwirtschaftsministerium in Hannover abgelehnt worden, weshalb nun eine Klagewelle angelaufen sei, erklärte Baaken. Er geht davon aus, dass sich die Rechtsstreitigkeiten über Monate beziehungsweise Jahre hinziehen werden.
Der DVT-Geschäftsführer beklagte außerdem, dass die Ergebnisse der amtlich gezogenen Proben erst 2015 den Unternehmen übermittelt werden sollten. Das Ganze sei ein „totales Politikum“. Andere Bundesländer mit einem ebenfalls grünen Landwirtschaftsminister wie Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hielten sich zurück. Baaken betonte, „wir wollen ein faires Miteinander“ zwischen den Betrieben und den Behörden. AgE (06.11.2014)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

EU/Neuseeland
Freihandelsabkommen jetzt in Kraft
03.05.2024 — Nach zuvor 15 Jahren Verhandlungszeit ist am 1. Mai das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Neuseeland in Kraft getreten. Es sieht höhere Quoten für die zollvergünstigte Einfuhr von neuseeländischem Fleisch und Milchprodukten vor. Die Importzölle für Gartenbauprodukte wie Kiwis und Äpfel sowie für Wein fallen sofort weg.
Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.

xs

sm

md

lg

xl