Sauenhaltung

Klöckner legt Entwurf zur Neuregelung der Kastenstandhaltung vor

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Eine bis zu 17-jährige Übergangsfrist für die geforderte Anpassung der Kastenstandhaltung sieht der lange erwartete Entwurf einer Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vor, den das Bundeslandwirtschaftsministerium vorgelegt hat und der den Ländern und Verbänden zur Stellungnahme übermittelt worden ist. Danach soll den Sauenhaltern für die Umsetzung der neuen Vorgaben ein Zeitraum von 15 Jahren eingeräumt werden. In Härtefällen sollen die Behörden eine Verlängerung um längstens zwei Jahre genehmigen können. Nach 12 Jahren sollen die Betriebe ein verbindliches Umstellungskonzept vorlegen und gegebenenfalls einen Bauantrag gestellt haben müssen.
Die maximal zulässige Fixationsdauer von Sauen soll laut Entwurf im Kastenstand von derzeit 35 Tagen auf 8 Tage im Deckzentrum und auf 5 Tage im Abferkelbereich reduziert werden. Sowohl im Deckzentrum als auch im Abferkelbereich soll die Mindestlänge der Kastenstände künftig 220 cm statt bislang 200 cm betragen. Die Mindestbreite soll im Deckzentrum der Widerristhöhe der Tiere abzüglich rund 17 % entsprechen, unterschieden nach drei "Größenklassen". In der Abferkelbucht soll eine für die Sau uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche von mindestens 5 m² zur Verfügung stehen müssen. Zudem ist zu gewährleisten, dass sich die Sau ungehindert umdrehen kann.
"Mit unserem Verordnungsentwurf schaffen wir mehr Platz und Tierwohl im Stall", erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Gleichzeitig berücksichtige man aber auch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Schweine haltenden Betriebe. Klöckner: "Ich weiß um die Herausforderungen, vor denen sie stehen - weitere Strukturbrüche in der Sauenhaltung wollen wir mit unserem Vorschlag vermeiden."
Die Ministerin verteidigte ausdrücklich die vorgesehene Übergangsfrist: "Die Maßnahmen kurzfristig umzusetzen, das wäre gerade für die kleinen Betriebe nicht machbar." Mit der Frist stelle man deren Wettbewerbsfähigkeit sicher und schaffe Investitionssicherheit. "Wir wollen die Produktion bei uns in Deutschland halten, nur hier haben wir Einfluss auf die Bedingungen", so Klöckner. AgE (29.05.2019)
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