Landtechnikbranche fasst langsam wieder Mut

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Obwohl die Umsätze der deutschen Landtechnikindustrie im Geschäftsjahr 2016 erneut gesunken sind, blickt die Branche jetzt wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Wie der Fachverband Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) heute berichtete, ist der Produktionsumsatz im vergangenen Jahr mit 7,2 Mrd Euro um 2 % kleiner ausgefallen als 2015. Laut Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer ist die Wachstumszone damit zwar noch nicht wieder erreicht. Aber die Talfahrt der Vorjahre habe sich deutlich verlangsamt. Dies gebe Anlass zu vorsichtigem Optimismus, zumal auch die Erzeugerpreise für Agrarprodukte wieder spürbar zulegten, erklärte Scherer.
Darüber hinaus verzeichnet die Industrie nach seinen Angaben seit dem vierten Quartal des vergangenen Jahres stark wachsende Auftragseingänge. „Im Inland konnten wir ein Plus von 7 % verzeichnen. In anderen Märkten, insbesondere außerhalb der EU, sind die Zuwachsraten ebenfalls nennenswert“, so der Verbandsgeschäftsführer. Lediglich Frankreich, das wichtigste Zielland für deutsche Landmaschinenexporte, müsse noch nachlegen.
Besonders gut liefen die Landtechnikgeschäfte zuletzt laut Scherer in den osteuropäischen Flächenstaaten Russland und Ukraine. Ihm zufolge lag der wertmäßige Zuwachs beim Umsatz in Russland bei 50 %, in der Ukraine sogar bei 70 %. Weniger positiv seien die Geschäfte auf dem Heimatmarkt gelaufen, führte der Verbandsgeschäftsführer aus. Dieser mache zwar immer noch einen Umsatzanteil von 26 % aus, sei 2016 allerdings um gut 9 % unter das Niveau des Vorjahres gefallen.
Wie Scherer zudem feststellte, zeigte sich die Entwicklung der einzelnen Produktsegmente recht heterogen: So sei der Traktorabsatz im Vergleich zu 2015 um 3 % geschrumpft; noch stärkere Rückgänge seien bei den Verkäufen von Erntemaschinen sowie von Melk- und Transporttechniken verzeichnet worden. Dem habe aber ein annähernd zweistelliges Umsatzplus bei den Drill-, Sä- und Pflanzenschutztechnik gegenübergestanden.
Für 2017 rechnet der VDMA mit einer Fortsetzung des gegenwärtigen Stabilisierungskurses und einem Produktionsvolumen von insgesamt rund 7,1 Mrd Euro. Am wahrscheinlichsten ist nach Einschätzung von Scherer eine „Seitwärtsbewegung auf solidem Niveau“. AgE (01.03.2017)
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