Landwirte entscheiden keine Wahlen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Für sehr begrenzt hält der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts forsa, Manfred Güllner, den Einfluss der Landwirte auf den Ausgang von Wahlen. Die Zahl der Landwirte sei so geschrumpft, dass sich ihr Wahlverhalten nicht entscheidend auf das Ergebnis der bevorstehenden Bundestagswahl auswirken werde, sagt Güllner im Interview mit AGRA-EUROPE.
Auch für Meinungsbildungsprozesse auf dem Land spielten Landwirte nicht zuletzt angesichts der Vielfalt klassischer und neuer Medien in der Regel keine besondere Rolle mehr.
Güllner weist gleichwohl auf einige Besonderheiten im Wahlverhalten der ländlichen Bevölkerung hin. Dazu zählen eine überdurchschnittliche Wahlbeteiligung und ein stabileres Wahlverhalten als in städtischen Gebieten. Keine Parallelen sieht der Meinungsforscher zwischen Deutschland und den USA. In Deutschland gebe es „diese Gruppe der Abgehängten“ nicht, die bei der Trump-Wahl eine entscheidende Rolle gespielt habe. Laut Güllner sind die Menschen hierzulande gerade in den kleinen Dörfern überdurchschnittlich mit ihrer Lebenssituation zufrieden.
Der forsa-Chef geht davon aus, dass ländliche Themen ebenso wie Ernährungsfragen auch im Endspurt des Wahlkampfs nicht mehr an Bedeutung gewinnen werden. Derzeit gebe es für die Menschen wichtigere Fragen.
Güllner erwartet, dass die Union auch bei dieser Bundestagswahl in ländlichen Gebieten ihre besten Ergebnisse erzielen wird. Die Probleme der SPD auf dem Lande begründet der Geschäftsführer mit fehlendem Vertrauen in deren Fähigkeit, erkannte Defizite in der ländlichen Entwicklung auch zu beseitigen. Die Grünen sind nach Auffassung Güllners eine „Großstadtpartei“, die mit ihren Themen auf die städtische Bevölkerung abziele. Die Linke werde erneut im Osten die meisten Stimmen bekommen, wo sie auch auf dem Lande eine pragmatische Politik betreibe. AgE (04.09.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Anbauschätzung
Deutlich mehr Silo- und Energiemais
08.05.2024 — Dieses Jahr werden die Landwirte in Deutschland insgesamt deutlich mehr Mais aussäen als 2023. Laut einer im Auftrag des DMK durchgeführten Befragung dürfte die Maisfläche um 4,6% auf 2,58 Mio. Hektar ausgeweitet werden. Dabei soll der Anbau von Silomais kräftig zulegen, der von Körnermais indes abnehmen. Ein insgesamt kräftiger Zuwachs wird für Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vorausgesagt, für Bayern eine Einschränkung.
Regenerativer Ackerbau
Resilienz der Böden wird gesteigert
07.05.2024 — Der regenerative Ackerbau steigert die Resilienz von Böden im Klimawandel. Das hat das Forschungsprojekt "AKHWA" unter Leitung der Universität Kassel gezeigt. Erreicht wurde eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts in den oberen Bodenschichten. Dadurch wird dieser widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen. Das Projekt wird nun mit etwa 2,5 Mio. Euro für weitere vier Jahre gefördert.
Erntegut-Urteil
DRV: Unschuldsvermutung muss gelten
07.05.2024 — Der Handel darf laut DRV bei der Umsetzung des "Erntegut-Urteils" des Bundesgerichtshofs nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Notwendig sei eine schlanke und praktikable Lösung, mit der eine möglichst große Rechtssicherheit in der gesamten Liefer- und Handelskette erreicht werde. Händler sollten sich von ihren Lieferanten die Einhaltung der Sortenschutzvorschriften vertraglich zusichern lassen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.

xs

sm

md

lg

xl