Die Anzahl der Lebendtiertransporte über lange Strecken hat deutlich zugenommen. Das geht aus der Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Maria Flachsbarth, auf eine schriftliche Frage von Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff hervor. Danach ist die Zahl der Rindertransporte in die Türkei von 90 im Jahr 2013 auf 997 im vergangenen Jahr gestiegen. Im gleichen Zeitraum nahmen die Rindertransporte nach Russland von 22 auf 305 und in den Libanon von 107 auf 331 zu. Die mittlere Dauer der Türkeitransporte lag 2016 bei knapp 69 Stunden. Die Transporte in den Libanon dauerten im Schnitt knapp 50 Stunden, die nach Russland rund 37 Stunden.
Ostendorff sprach davon, dass die Zahl der Langstreckentransporte von Rindern in der Amtszeit von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt explodiert sei. Dies sei das Resultat einer knallharten Exportstrategie des Ministers. Der Grünen-Politiker bekräftigte seine Forderung nach einer Begrenzung der Transportdauer auf maximal vier Stunden im Inland und maximal acht Stunden bei Exporten.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, forderte ebenfalls eine Begrenzung der Transportzeiten sowie bessere Bedingungen auf den Transporten mit strengeren, engmaschigeren Kontrollen und Sanktionen bei Verstößen. Statt immer mehr lebende Tiere den Strapazen des Transports auszusetzen, sollte es Ziel sein, langfristig nur noch Fleisch oder Zuchtmaterial zu transportieren, so Schröder. AgE
(26.05.2017)