Schutzjagd in Finnland

Ministerium schlägt Abschussquote von 20 Wölfen vor

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In Finnland werden in diesem Winter - wie auch in Schweden - Wölfe zur Bestandsregulierung gejagt. Das Landwirtschaftsministerium in Helsinki hat dafür nun eine Quote von 20 Tieren vorgeschlagen, die in den nächsten Monaten entnommen werden sollen. Dabei handelt es sich um neue Abschüsse. Mitgerechnet werden also nicht jene Tiere, die im Laufe des Jahres im Rahmen von Ausnahmegenehmigungen bereits getötet wurden. Gejagt werden soll vorzugsweise in den Regionen, in denen Wölfe nachweislich Schäden an Nutztieren verursacht hatten.


Das finnische Modell zum Wolfsmanagement sieht ausdrücklich auch die Regulierung vor. In der Vergangenheit waren derartige Versuche aber oft auf erbitterten Widerstand von Tierschützern gestoßen oder gerichtlich untersagt worden. Nach Auffassung von Fachleuten sollte der Wolfsbestand in Finnland für einen günstigen Erhaltungszustand etwa 24 Rudel umfassen.
Nach vorläufigen Erhebungen des Instituts für Natürliche Ressourcen (LUKE) gab es in Finnland im März 2021 insgesamt 28 Rudel und 24 Paare des Beutegreifers. Landwirtschaftsminister Jari Leppä wies bei der Bekanntgabe der Abschussquote darauf hin, dass es in dem nordischen Land seit rund 100 Jahren keine so große Wolfspopulation mehr gegeben habe wie aktuell. Die Abschussquote sei daher "sehr moderat" angesetzt.
Zum Vergleich: In Deutschland, das nur rund 20 000 km2 größer ist als Finnland, dafür aber deutlich dichter besiedelt, wird der Wolfsbestand von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBBW) für das Monitoringjahr 2019/20 mit insgesamt 128 Rudeln, 35 Paaren und zehn territorialen Einzeltieren angegeben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) schätzte die Population im April 2021 auf bis zu 2 000 Wölfe. (02.11.2021)
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