Raiffeisenverband zur Ernte

Prognose für Getreide angehoben

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Beim Raps geht der DRV von einer kleineren Menge als im April aus.
Ungeachtet der jüngsten Unwetter und Überschwemmungen hat der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) seine Prognose zur diesjährigen Getreideernte angehoben. Er rechnet jetzt mit einem bundesweiten Aufkommen von insgesamt 41,80 Mio. Tonnen, während er im April von 41,23 Mio. Tonnen ausgegangen war. Maßgeblich dafür ist die höhere Flächenschätzung: Das Getreideareal taxiert der DRV jetzt auf 5,98 Mio. Hektar und damit um fast 72.000 Hektar größer als vor einem Monat. Er passte seine Zahlen der amtlichen Statistik an. Beim Ertragsmittel legte er nur 0,1 Tonnen darauf. Im Vergleich zur Vorjahresernte errechnet sich noch ein Minus von etwa 820.000 Tonnen oder 1,9%.

Dagegen wurde die Vorhersage für die Winterrapsernte vom Raiffeisenverband gesenkt, und zwar um etwa 62.000 Tonnen auf 3,88 Mio. Tonnen; das wären 8,4% weniger als im Vorjahr. Seinerzeit waren von der schwarzen Ölfrucht 4,23 Mio. Tonnen eingebracht worden.
Der DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler wies in einem Video-Interview allerdings einschränkend darauf hin, dass es durch den Klimawandel immer schwieriger werde, exakte Prognosen über die erwartete Getreide- und Rapsmenge und das betreffende Angebot abzugeben. "Wir können feststellen, dass von Jahr zu Jahr die Schwankungsbreite bei den Erträgen und auch den Qualitäten zunimmt", so Seedler. Zu den jüngsten regionalen Unwettern und Überschwemmungen stellte er fest, dass der DRV nicht davon ausgehe, dass diese bei einer bundesweiten Betrachtung der Erntemenge und damit auch die Erntebilanz negativ beeinflussten.

Leider seien die Niederschläge nicht gleichmäßig über alle Teile Deutschlands gefallen, führte Seedler aus. Gerade im Norden und Osten sei kaum Niederschlag gefallen. Dort wäre er aber notwendig gewesen, denn dort seien die Böden zum Teil sehr stark ausgetrocknet.

Vor allem mehr Körnermais
Die höhere DRV-Prognose der Getreideerzeugung ist hauptsächlich der Anpassung der Körnermaisfläche geschuldet. Diese wird jetzt im Einklang mit der amtlichen Schätzung auf 518.900 Hektar veranschlagt, während der Verband im April hier von nur 455.300 Hektar ausgegangen war. Trotz leichter Senkung der Ertragserwartung wird deshalb jetzt mit 4,53 Mio. Tonnen eine um gut 520.000 Tonnen höhere Körnermaisernte als noch im April erwartet. Damit würde das Ergebnis von 2023 leicht übertroffen.

Jeweils leicht angehoben hat der Raiffeisenverband seine Vorhersage für die Weizen- und Gerstenproduktion. Beim Weizen rechnet er jetzt mit insgesamt 20,32 Mio. Tonnen; das sind etwa 150.000 Tonnen mehr als im April erwartet, aber noch 1,2 Mio. Tonnen weniger als 2023 geerntet. Die Vorhersage für die Gerste wurde um 75.500 Tonnen auf 11,17 Mio. Tonnen erhöht, womit die vorjährige Erntemenge um fast 180.000 Tonnen übertroffen würde.

Flächen- und ertragsbedingt deutlich höher als im April prognostiziert der DRV die Haferernte mit jetzt 717.900 Tonnen. Das magere Vorjahresergebnis würde damit hier um fast zwei Drittel überschritten. Spürbar kleiner als noch im vorigen Monat mit 3,18 Mio. Tonnen vorausgesagt wird nach der aktuellen Erwartung des Verbandes hingegen die Roggenproduktion ausfallen. Diese soll 3,05 Mio. Tonnen erreichen; das wären 68.000 Tonnen weniger als 2023. Auch für Triticale wird jetzt mit 1,83 Mio. Tonnen eine spürbar schlechtere Ernte als im April vorausgesagt; die Menge 2023 würde demnach wiederholt. AgE (24.05.2024)
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