Raiffeisenverband fordert rasche Verabschiedung des Klimaschutzplans

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Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) ist enttäuscht, dass sich die Koalitionspartner in Berlin nicht auf einen Klimaschutzplan verständigen konnten. Gerade die Agrarwirtschaft spüre in zunehmendem Maße die Auswirkungen der sich abzeichnenden Klimaveränderungen. Es sei daher dringend notwendig, zeitnah konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl den Anliegen des Klimaschutzes als auch den Anforderungen an eine wettbewerbsfähige Agrar- und Energiewirtschaft gerecht würden, sagte DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers heute in Berlin.
Die Zukunftsaufgabe Klimaschutz könne ausschließlich von leistungs- und wettbewerbsfähigen Unternehmen bewältigt werden, betonte Ehlers. Er forderte die Bundesregierung auf, zügig einen tragfähigen Klimaschutzplan zu verabschieden, „der den Unternehmen vor allem Planungssicherheit liefert“. Die zuletzt erzielten Kompromisse für den Agrar- und Energiesektor seien aus Sicht des DRV akzeptabel und vor allem umsetzbar. So sei die ursprüngliche Klimaschutzforderung nach einer deutlichen Verkleinerung der Wiederkäuerbestände sowie zur Einschränkung des Fleischexports aufgegeben worden.
Im Fokus habe jetzt - wie vom DRV gefordert - die Steigerung der Ressourceneffizienz in einer nachhaltigen Agrarproduktion gestanden, führte der Hauptgeschäftsführer aus. Auch habe der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien nunmehr mit Augenmaß erfolgen sollen. Das von verschiedenen Seiten geforderte generelle Verbot von Heizkesseln für fossile Energieträger und von Verbrennungsmotoren ab 2030 sei entfallen. Vielmehr würden hocheffiziente Brennwertkessel als Brückentechnologie ausdrücklich anerkannt. Ehlers gab dabei zu bedenken, dass in den ländlichen Räumen aufgrund der strukturellen Gegebenheiten kaum Alternativen zur gegenwärtigen Nutzung fossiler Brennstoffe verfügbar seien.
Als positiv wertete es der DRV-Hauptgeschäftsführer auch, dass im Verkehrssektor die Einsparungen durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen wie Effizienzsteigerungen und alternative Verkehrskonzepte erzielt werden sollten. Gerade diese Maßnahmenvielfalt würde aus Sicht des Raiffeisenverbandes dazu führen, dass die Einsparziele zügig und der jeweiligen Situation angepasst erreicht werden könnten. AgE (10.11.2016)
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