Recyclingverfahren für Molkenschlempe gewinnt agra-Innovationspreis

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Für ein neuartiges Verfahren zur Nutzung von Reststoffen aus der Molkenveredlung ist ein Team des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) mit dem „agra-Preis der Innovation“ in der Kategorie Ernährungswirtschaft ausgezeichnet worden. Der im Rahmen der diesjährigen agra in Leipzig verliehene Preis gilt nach Angaben des Instituts insbesondere der effizienten verfahrenstechnischen Lösung, mit der die Schlempe erstmals stofflich und energetisch nahezu vollständig verwertet werden kann.
Laut IKTS-Angaben wird bei der Sachsenmilch Leppersdorf GmbH seit einigen Jahren aus Reststoffen der Molkenverarbeitung Bioethanol gewonnen. Nach der alkoholischen Gärung und Destillation der sogenannten Melasse bleibe allerdings neben Biosprit eine Schlempe zurück, die bislang mangels praktikabler Verwertungsmöglichkeiten aufwendig entsorgt werden müsse.
Dem Institut zufolge hat der IKTS-Wissenschaftler André Wufka nun gemeinsam mit den Partnern aus Leppersdorf und der wks Technik GmbH eine verfahrenstechnische Lösung entwickelt, mit der organische Bestandteile der Schlempe in einem mehrstufigen Prozess abgebaut und gefiltert werden. Im Gärrest enthaltene Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor könnten anschließend durch eine nasschemische Magnesium-Ammonium-Phosphat-Fällung in einen hochwertigen und gut pflanzenverfügbaren Langzeitdünger überführt werden.
Aus der Restflüssigkeit werde ferner mit keramischen Nanofiltrationsmembranen die sogenannte Klarphase herausgefiltert, erläuterte das Fraunhofer-Institut weiter. Die darin verbliebenen Salze würden durch einen anschließenden Oxidationsschritt und einer Umkehrosmose-Stufe effektiv entfernt. Im Ergebnis liege Wasser vor, das höchsten Qualitätsanforderungen nach der Trinkwasserverordnung entspreche. AgE (09.05.2017)
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