Afrikanische Schweinepest

Starker Anstieg der Tierseuchenfälle bei Hausschweinen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Fotolia
Anfang Juli ist es in Europa zu zahlreichen Einschleppungen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Nutzschweinebestände gekommen. Der jüngste Fall wurde gestern aus dem polnischen Bezirk Maków im nördlichen Teil der Woiwodschaft Masowien gemeldet. Laut Presseberichten ist das Auftreten der ASP dort eine negative Überraschung, denn bisher wurde die Tierseuche in diesem Teil des Landes zwischen Lodz und Warschau weder bei Wild- noch bei Hausschweinen festgestellt. Die Veterinärbehörden untersuchen den Fall. Insgesamt war dies 2023 der elfte Seuchenausbruch auf einem polnischen Schweinebetrieb; die meisten davon ereigneten sich in der zweiten Junihälfte. Insgesamt mussten rund 5 000 Tiere gekeult wurden.
Noch dramatischer ist die Situation in anderen Ländern, insbesondere in den Balkanstaaten. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), die auf Daten des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) fußen, wurden allein im Zeitraum vom 30. Juni bis zum 7. Juli 89 Schweinehaltungen in Europa mit dem ASP-Virus infiziert. Die meisten davon in Serbien mit 30 neuen Fällen; in Rumänien waren es 18. Erstmals aufgetreten ist die ASP zuletzt in Bosnien und Herzegowina sowie in Kroatien, wo es bis zum 7. Juli bereits 23 beziehungsweise 22 betroffene Nutzschweinebestände gab.
Laut ADIS kam es in diesem Jahr bis zum 7. Juli in 13 europäischen Ländern zu einem ASP-Eintrag in Hausschweinehaltungen, wobei es insgesamt 419 Ausbrüche gab. Im ganzen Kalenderjahr 2022 waren 537 ASP-Nachweise in Schweinebetrieben verzeichnet worden; diese Zahl dürfte 2023 übertroffen werden. Auch bei Wildschweinen kann keine Entwarnung gegeben werden. In der ersten Jahreshälfte gab es hier europaweit 5 090 bestätigte ASP-Nachweise; im gesamten Vorjahr waren es 7 442 gewesen.
Anfang Juli wurden vor allem in Italien, der Slowakei und Polen vermehrt infizierte Schwarzkittel aufgefunden. In Polen waren es im bisherigen Jahresverlauf rund 1 900, in Deutschland 725 und auf dem italienischen Festland 709. AgE/dw (12.07.2023)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Energiepreisbremsen
Kabinett bringt Verlängerung auf den Weg
02.11.2023 — Die Bundesregierung will die Strom- und Gaspreisbremsen bis Ende April 2024 verlängern. Den Entwurf der sogenannten "Preisbremsenverlängerungsverordnung" (PBVV), hat das Bundeskabinett heute beschlossen. Als nächstes wird sich der Bundestag mit der Vorlage aus dem Bundeswirtschaftsministerium beschäftigen. Das Wirtschaftsressort hatte seinen Referentenentwurf zu Beginn der vergangenen Woche den beteiligten Verbänden zugeleitet.
EU/Australien
Einigung auf Handelsabkommen überraschend geplatzt
31.10.2023 — "Die EU-Delegation ist für nichts nach Osaka geflogen." Mit diesen Worten lässt sich heute ein hochrangiger Kommissionsbeamter nach dem vorläufig gescheiterten Abschluss der Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Australien auf Anfrage von AGRA-EUROPE zitieren.
Polen
ASP-Seuchenzug hält weiter an
11.10.2023 — Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat Polen weiterhin fest im Griff. Allerdings zeichnet sich zumindest im Vergleich zu früheren Jahren eine gewisse Entspannung ab. Wie das Agrarportal farmer.pl berichtete, wurden in den vergangenen drei Wochen mehr als 70 neue ASP-Ausbrüche in der Wildschweinpopulation des Landes bestätigt. Die meisten davon entfielen auf die Woiwodschaften Niederschlesien, Lublin und Westpommern. Sämtliche Ausbrüche wurden in bestehenden roten oder rosa Zonen festgestellt.
Ackerschlagkartei Ackerprofi
Digitales Tool hilft Betrieben bei Düngeverordnung
Die Anforderungen der Düngeverordnung verlangen Betrieben im Alltag einiges ab. Für die genaue Abbildung betrieblicher Nährstoffe setzen Landwirt:innen zur Entlastung vermehrt auf digitale Ackerschlagkarteien. Wichtig: Die digitalen Tools müssen einfach und sicher zu bedienen sein und Komfort z.B. bei Schlagimport, Düngebedarfsermittlung und Stoffstrombilanz bieten. Bereits 15.000 Betriebe nutzen hierfür Ackerprofi zur rechtssicheren und einfachen Dokumentation.
Glyphosat-Zulassung
Europaparlament tief gespalten
06.10.2023 — Die Ansichten im Europaparlament zur erneuten Zulassung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat gehen nicht nur zwischen den Fraktionen weit auseinander. Auch innerhalb der politischen Gruppen sind die Auffassungen teilweise höchst unterschiedlich. Der Agrarsprecher der EVP, Herbert Dorfmann, wies auf die Bedeutung von Glyphosat für kohlenstoffarme Praktiken im Ackerbau hin.

xs

sm

md

lg

xl