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Der Sturm Sebastian hat zumindest regional eine Spur der Verwüstung auf nordrhein-westfälischen Maisfeldern hinterlassen. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen heute mitteilte, knickten die Maispflanzen auf vielen Flächen von der holländischen Grenze bis in den Kreis Lippe hinein um oder brachen vollständig ab. Die ineinander verschlungenen Pflanzen lägen teilweise wie eine Matratze auf den Feldern. Am stärksten betroffen seien die Maisbestände am Niederrhein und im Münsterland. Selbst Fachleute hätten dieses Schadensausmaß noch nicht erlebt, hieß es. Das Orkantief war vorgestern mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 km/h über Deutschland gezogen und traf vor allem den Norden und Nordwesten Deutschlands.
Nach Angaben der Kammer in Münster sind regional schätzungsweise 30 % bis 40 % der Maisflächen betroffen. Der genaue Umfang der Schäden sei aber noch kaum abzuschätzen. Glück im Unglück sei aber, dass die Pflanzen schon reif seien und die Ernte ohnehin anstehe. Wo das Wetter mitspiele und der Boden nicht zu nass für den Häcksler sei, müssten die betroffenen Areale jetzt zügig abgeerntet werden.
Da die lagernden Maispflanzen oft nicht mehr von den Erntemaschinen erfasst werden könnten, prognostiziert die Kammer nun aber erhebliche Ertragsverluste. Der lagernde Mais könne wahrscheinlich nur noch als Silomais geerntet werden. Dagegen werde die Nutzung als Körnermais, die eine Trennung von Kolben und Pflanze erfordere, technisch kaum noch möglich sein. Es bleibe zu hoffen, dass die Ernte nicht noch zusätzlich durch weiteren Regen behindert werde. Mais ist in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr der amtlichen Statistik zufolge auf insgesamt 283 400 ha angebaut worden, wovon 64,5 % auf Silomais entfallen. AgE
(18.09.2017)