Teils dramatische Einkommenseinbußen für englische Bauern

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In England haben zahlreiche landwirtschaftliche Betriebszweige im vergangenen Buchhaltungsjahr drastische Einkommensrückgänge hinnehmen müssen. Laut repräsentativen Umfrageergebnissen des Londoner Landwirtschaftsministeriums (DEFRA), die gestern vorgelegt wurden, verringerte sich das durchschnittliche Betriebseinkommen im Zeitraum März 2015 bis Februar 2016 im Vorjahresvergleich um 21 % auf 31 400 £ (35 100 Euro). Dabei waren die relativen Einbußen in der spezialisierten Schweinehaltung besonders hoch. Hier ermittelten die Experten einen Rückgang um 56 % auf nur noch 22 000 £ (24 600 Euro).
Außerdem weist das Ministerium für die Milchviehhalter im Mittel ein Minus von 49 % auf 42 300 £ (47 300 Euro) aus. Kräftig abwärts ging es auch für die extensiven Weideviehhaltungen im Tiefland, nämlich um 35 % auf 12 000 £ (13 400 Euro). Ebenfalls empfindlich traf es die spezialisierten Getreidebauern mit einer Einbuße von 21 % auf rund 35 600 £ (39 800 Euro) im Schnitt. Zudem ermittelte das Ressort für kleine Gemischtbetriebe ein Einkommensminus von 17 % auf 17 900 £ (20 000 Euro). Für die englischen Geflügelhaltungen wird ein Rückgang um 16 % auf durchschnittlich 106 800 £ (119 400 Euro) ausgewiesen.
Als wesentliche Ursachen für die erheblich schlechteren Ergebnisse in der Schweine- und Milchproduktion nennt das Ministerium vor allem höhere Produktionskosten und niedrige Milchpreise. Unter Preisdruck hätten auch die spezialisierten Getreidefarmer gelitten, während die kleinen Gemischtbetriebe mit höheren Fixkosten zu kämpfen gehabt hätten. Derweil schlugen bei den Geflügelhaltungen laut Agrarressort die gedrosselte Eierproduktion und sinkende Preise für Geflügelfleisch negativ zu Buche.
Allerdings verzeichneten die Fachleute in London für einige Produktionsrichtungen auch positive Entwicklungen. So wird für die Ackerbauern von einem Einkommensplus von 21 % auf durchschnittlich 62 900 £ (70 300 Euro) ausgegangen. Hierzu trugen vor allem höhere Umsätze mit Gerste, Hafer und Kartoffeln bei. Zudem erhöhten sich die Einnahmen aus Agrarumweltbeihilfen. Die extensiven Rinder- und Schafhaltungen in benachteiligten Gebieten konnten sich aufgrund höherer Direktzahlungen und Umsätze über ein Einkommensplus von 30 % auf 19 100 £ (21 300 Euro) im Mittel freuen. AgE (31.10.2016)
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