Verbraucherschützer fordern mehr Klarheit über Nahrungsergänzer

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Mehr Klarheit beim Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gefordert. Kurz vor Eröffnung der Internationalen Grünen Woche (IGW) wies der vzbv-Vorstand Klaus Müller heute in Berlin darauf hin, dass bundesweit jeder dritte Bürger solche Mittel einnehme. Insgesamt werde laut einer aktuellen forsa-Umfrage jedes Jahr in Deutschland mehr als 1 Mrd Euro dafür ausgegeben. Dennoch wüssten die Verbraucher nur wenig über Nahrungsergänzer und unterschätzten daher die Risiken.
„Viele Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln vermitteln den Verbrauchern, sie würden ihrer Gesundheit etwas Gutes tun“, stellte Müller weiter fest. Häufig seien solche Mittel aber Geldverschwendung, manchmal sogar gesundheitsgefährdend. Nach Überzeugung des vzbv-Vorstands sind deshalb dringend klare Regeln für sinnvolle Dosierungen und definierte Anforderungen an die Zusatzstoffe erforderlich. Dafür müssten neben einer europäischen Positivliste für Zusatzstoffe, behördlichen Sicherheitsprüfungen und staatlichen Zulassungsverfahren auch klare Höchstmengenregelungen eingeführt werden.
Laut Prof. Helmut Heseke von der Universität Paderborn sind die Verbraucher in Deutschland bereits durch die Aufnahme üblicher Lebensmittel in der Regel gut mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt. Zudem biete die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln über den eigentlichen Bedarf hinaus keinerlei Vorteile und berge sogar Gefahren für die Gesundheit. Wie Angela Clausen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hinzufügte, ist auch kaum bekannt, dass hinsichtlich des Einsatzes „sonstiger Stoffe“ in NEM keine gesetzlichen Einschränkungen bestehen. Die Verbraucher hätten damit keine Sicherheit, dass diese Produkte frei von schädlichen Substanzen seien, gab Clausen zu bedenken.
Der vzbv hat zur Grünen Woche ein neues Verbraucherportal zu Nahrungsergänzungsmitteln freigeschaltet. Unter „www.klartext-nahrungsergaenzung.de“ finden interessierte Bürger nach seinen Angaben Informationen über entsprechende Produkte. Verbraucher könnten hier auch Fragen an Ernährungsexperten stellen und Produktbeschwerden einreichen. AgE (19.01.2017)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Anbauschätzung
Deutlich mehr Silo- und Energiemais
08.05.2024 — Dieses Jahr werden die Landwirte in Deutschland insgesamt deutlich mehr Mais aussäen als 2023. Laut einer im Auftrag des DMK durchgeführten Befragung dürfte die Maisfläche um 4,6% auf 2,58 Mio. Hektar ausgeweitet werden. Dabei soll der Anbau von Silomais kräftig zulegen, der von Körnermais indes abnehmen. Ein insgesamt kräftiger Zuwachs wird für Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vorausgesagt, für Bayern eine Einschränkung.
Regenerativer Ackerbau
Resilienz der Böden wird gesteigert
07.05.2024 — Der regenerative Ackerbau steigert die Resilienz von Böden im Klimawandel. Das hat das Forschungsprojekt "AKHWA" unter Leitung der Universität Kassel gezeigt. Erreicht wurde eine Erhöhung des Kohlenstoffgehalts in den oberen Bodenschichten. Dadurch wird dieser widerstandsfähiger gegen extreme Wetterbedingungen. Das Projekt wird nun mit etwa 2,5 Mio. Euro für weitere vier Jahre gefördert.
Erntegut-Urteil
DRV: Unschuldsvermutung muss gelten
07.05.2024 — Der Handel darf laut DRV bei der Umsetzung des "Erntegut-Urteils" des Bundesgerichtshofs nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Notwendig sei eine schlanke und praktikable Lösung, mit der eine möglichst große Rechtssicherheit in der gesamten Liefer- und Handelskette erreicht werde. Händler sollten sich von ihren Lieferanten die Einhaltung der Sortenschutzvorschriften vertraglich zusichern lassen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Landwirtschaft
Immer weniger Arbeitskräfte
06.05.2024 — Die Landwirtschaft in Deutschland zählt immer weniger Beschäftigte. Laut der jüngsten Agrarstrukturerhebung waren es im Zeitraum von März 2022 bis Februar 2023 insgesamt rund 876.000 Arbeitskräfte und damit 7% weniger als bei der Zählung 2020. Maßgeblich war der starke Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% sowie der Familienarbeitskräfte um 8%. Hingegen nahm die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 3% zu.

xs

sm

md

lg

xl