Überproportionale Belastung

Zukunftskommission kritisiert die Kürzungspläne

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Gegen die geplanten Kürzungen der Bundesregierung im Agrarbereich spricht sich die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) aus. Das Expertengremium kritisiert die überproportionale Belastung der Land- und Forstwirtschaft sowie des Gartenbaus durch die geplante Streichung der Agrardieselbeihilfe sowie der Kfz-Steuerbefreiung. Die jetzt vorgesehenen Kürzungen verursachten Einkommensminderungen, die in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden positiven Umwelteffekten stehen, teilte die ZKL nach einer Besprechung mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir heute in Berlin mit.
Alternativen begünstigen

Bereits in ihrem Abschlussbericht vom Sommer 2021 hatte sich die Zukunftskommission dafür ausgesprochen, dass eine Streichung von umweltschädlichen Subventionen mit der Förderung umweltpositiver Fortschritte verbunden werden müsse. Angesichts der aktuellen Sparpläne ließe sich den ZKL-Mitgliedern zufolge daraus beispielsweise ableiten, dass im Gegenzug zu den vorgesehenen Kürzungen beim Agrardiesel und der Kfz-Steuer alternative Antriebe und umweltfreundliche Kraftstoffe entsprechend begünstigt werden sollten. "Kürzungen sollten so angelegt sein, dass sie im europäischen Rahmen wettbewerbsneutral sind und dass die eingesparten Mittel zur Unterstützung der Transformation direkt zur Verfügung stehen", betonte die Zukunftskommission.

Transformation auch unter erschwerten Finanzbedingungen

Notwendig sei, dass sich die Bundesregierung und das Parlament ernsthaft mit den Empfehlungen der ZKL von 2021 sowie der Entwicklung entsprechender Maßnahmen zur künftigen Ausgestaltung eines nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystems befassten. Diese Maßnahmen müssten auch unter erschwerten finanzpolitischen Rahmenbedingungen transformationswirksam gestaltet werden. Generell sollten Ausgaben mit den stärksten negativen Umwelteffekten zuerst in den Blick genommen werden. Dabei seien alle Ressorts aufgefordert, für die Transformation entsprechende Möglichkeiten in ihren Bereichen zu identifizieren. Die Einsparungen dürften selbstverständlich nicht zu Lasten des globalen Südens und wichtiger sozialer Fragen gehen. "Die Haushaltsvorschläge der Koalition verfehlen die hier genannten Anforderungen", stellte die ZKL fest. AgE/rm (20.12.2023)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Bundesrat
Grünes Licht für Agrardieselstreichung
25.03.2024 — Das Wachstumschancengesetz hat den Bundesrat passiert. Einige B-Länder haben trotz Bedenken gegen die Agrardieselstreichung zugestimmt. Gebilligt hat die Länderkammer auch das Zweite Haushaltsfinanzierungsgesetz. In einer Protokollerklärung hat die Bundesregierung ihren Willen bekräftigt, die Landwirtschaft zu entlasten.
Agrardiesel
Wirtschaft will Wachstumschancengesetz
20.03.2024 — Der Druck auf die Union wächst, dem Wachstumschancengesetz im Bundesrat zuzustimmen. Die AG Mittelstand fordert ein klares Signal zur Stärkung von Wachstum und Beschäftigung. Art und Umfang einer Kompensation der Agrardieselstreichung sind weiter offen.
Agrardiesel
Showdown im Bundesrat
19.03.2024 — Der Bundesrat stimmt am Freitag über das Wachstumschancengesetz ab. Die Union macht ihre Zustimmung nach wie vor von einem weiteren Entgegenkommen der Ampelkoalition beim Agrardiesel abhängig. Ob die Agrardieselvergünstigung doch noch gestrichen wird oder es zu steuerlichen Entlastungen in vergleichbarer Höhe an anderer Stelle kommt, ist offen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Agrardiesel
Kein Positionswechsel des DBV
12.03.2024 — Der Deutsche Bauernverband ist beim Agrardiesel nur dann kompromissbereit, wenn es eine ausreichende Kompensation an anderer Stelle gibt. Damit bleibt der Verband bei seiner bisherigen Position. BBV-Präsident Felßner will indes weiter für den Erhalt der Agrardieselbeihilfe kämpfen.

xs

sm

md

lg

xl