Sauenbestand

EU-Sauenbestand sinkt auf historischen Tiefstand

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Viele Schweine- und insbesondere Sauenhalter in der Europäischen Union haben offenbar auf die niedrigen Preise im vergangenen Jahr reagiert und ihre Bestände abgestockt. Zudem hat die Afrikanische Schweinepest (ASP) in einigen Ländern die Bestände dezimiert. Laut aktuellen Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) wurden zum Zähltermin im November beziehungsweise Dezember 2018 insgesamt 148,77 Millionen Schweine in den EU-Mitgliedstaaten gehalten; das waren 1,49 Millionen Stück oder 1,0 % weniger als zwölf Monate zuvor. Noch deutlicher ist die für die weitere Produktionsentwicklung wichtige Zahl der Zuchtsauen gesunken, nämlich um 359 000 Tiere oder 3,0 % auf 11,81 Millionen Stück. Das war der niedrigste Stand in diesem Jahrtausend.
Laut Bestandserhebung verzeichnete nur der EU-Mastschweinebestand im Vorjahresvergleich ein moderates Plus, und zwar von 0,6 % auf 61,2 Millionen Tiere. Bei den Ferkeln und Läufern bis 50 kg wurde dagegen ein Rückgang von 1,9 % auf 75,59 Millionen Stück festgestellt, so dass das Lebendangebot im Frühjahr 2019 kleiner als im Vorjahr ausfallen dürfte. Bei den Sauen nahm der Bestand an tragenden Tieren um 2,6 % auf 8,07 Millionen Stück ab, bei den nicht gedeckten Tieren um 3,8 % auf 3,73 Millionen, wobei sich jeweils die Zahl der Jungsauen um mehr als 5 % verringert hat. In einer ersten Schätzung war der Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) davon ausgegangen, dass die EU-Schweineproduktion in diesem Jahr zwischen 1 % und 2 % rückläufig sein wird.
In lediglich sechs EU-Ländern ist der Erhebung zufolge der Schweinebestand gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Darunter war Spanien mit einem Plus von 3,9 % auf 31,15 Millionen Schweine. In Großbritannien, Belgien, Portugal, Schweden und Frankreich wurden zwischen 0,7 % und 2,7 % mehr Tiere gehalten. In Deutschland war die Schweinepopulation dagegen um 4,1 % auf 26,44 Millionen Tiere rückläufig. Noch stärker wurde die Haltung in den von der ASP betroffenen Ländern Polen und Rumänien eingeschränkt, nämlich um 7,4 % beziehungsweise 8,7 %. Dort kam es auch zu einem massiven Abbau der Sauenherde. In Rumänien ging die Zahl der Muttertiere um 8,6 % auf 320 000 Stück zurück, in Polen sogar um 18,0 % auf 745 000 Tiere. Zudem wurde für die Niederlande ein Minus von 9,0 % auf 970 000 Sauen ausgewiesen. AgE (26.02.2019)
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