Die Bundesregierung betont den positiven Beitrag der Bioenergie zum Klimaschutz, spricht sich aufgrund der damit einhergehenden Nutzungskonkurrenz sowie aus Nachhaltigkeitsgründen aber gegen eine Ausweitung des Anbaus nachwachsender Rohstoffe zur Biogas- und Rohstofferzeugung aus. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD im Bundestag bekräftigt die Regierung ihr Ziel, statt nachwachsenden Rohstoffen künftig vorrangig biogene Abfälle und Reststoffe in der Biogaserzeugung einzusetzen.
Die Regierung beziffert die Menge an Treibhausgasemissionen, die 2018 in Deutschland durch die Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung vermieden wurden, auf 64,3 Mio t CO2-Äquivalente. Der Gesamtflächenverbrauch für die Energieerzeugung habe 2018 rund 2,4 Mio ha betragen; davon seien rund 1,35 Mio ha für Biogasanlagen und 0,8 Mio ha für Biokraftstoffe genutzt worden.
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, waren Ende vergangenen Jahres in Deutschland rund 9 000 Biogasproduktionsanlagen in Betrieb, darunter etwa 8 500 landwirtschaftliche Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von 4 400 MW. Hinzu kamen rund 200 Biogasaufbereitungsanlagen mit einer Rohgasaufbereitungskapazität von 3 300 mn³/h, die Biomethan in das Gasnetz einspeisen sowie rund 300 Biogasanlagen, die Abfälle vergären. Die Hälfte des Substratinputs in Biogasanlagen besteht demzufolge aus nachwachsenden Rohstoffen, gefolgt von tierischen Exkrementen wie Gülle und Festmist. Insgesamt machen diese beiden Substrate laut Bundesregierung mit 95 % den Großteil des Substrateinsatzes in Biogasanlagen aus. Die restlichen 5 % sind den Angaben zufolge kommunale und gewerbliche Bioabfälle.
Die Regierung weist darauf hin, dass der im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2014 festgelegte Ausbaukorridor in Höhe von 100 MWel/a installierter Leistung sowie die im EEG 2017 festgelegte jährliche Ausschreibungsmenge von 150 MWel bislang wenig ausgeschöpft worden seien. Gleichzeitig würden diese Ausschreibungsmengen längerfristig auch nicht die Stilllegung von Altanlagen kompensieren, so dass die installierte Biomassekapazität in Deutschland abnehmen würde. Ziel sei es jedoch, Biomasse innerhalb eines begrenzten, nachhaltig verfügbaren Potentials zu berücksichtigen. AgE
(16.10.2019)