Green Deal

EU-Kommission will chemischen Pflanzenschutz bis 2030 halbieren

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die neue EU-Kommission will den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in der Europäischen Union bis zum Jahr 2030 halbieren. Das geht zumindest aus einem Dokument der Brüsseler Behörde über die Zielmarken des "Green Deal" hervor, das am Mittwoch dieser Woche in Brüssel vorgestellt werden soll. Laut dem AGRA-EUROPE vorliegenden Papier soll es auch eine Reduzierung des Düngemitteleinsatzes sowie eine Ausweitung der ökologisch bewirtschafteten Fläche geben; konkrete Zielwerte für diese beiden Parameter stehen aber derzeit offenbar noch nicht fest.
Im Rahmen der "From farm to fork"-Strategie, die im Frühjahr 2020 unter Federführung von Gesundheitskommissarin Dr. Stella Kyriakides vorgestellt werden soll, ist zudem geplant, mit Nachdruck an der Entwicklung von Alternativen für chemische Pflanzenschutzmittel zu arbeiten. Darüber hinaus sollen "innovative Wege" zur Anpassung an den Klimawandel und zur Verbesserung der Nachhaltigkeit beschritten werden, beispielweise durch neue Techniken der Genomforschung.
Vorgesehen ist auch die Vorlage einer EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2030. Darin soll die Vision der Gemeinschaft skizziert werden, wie weltweit ein ehrgeiziger globaler Rahmen für den Erhalt der Artenvielfalt festgelegt werden kann. Ein weiterer Teil des Green Deal ist die Vorbereitung einer neuen EU-Forststrategie, die das Ziel verfolgt, die Wälder in Europa aufzuforsten. Außerdem sollen Maßnahmen zur Unterstützung von entwaldungsfreien Wertschöpfungsketten im Zusammenhang mit Importen aus Drittstaaten beschlossen werden.
Unter ihrer neuen Präsidentin Dr. Ursula von der Leyen will die Kommission zudem geostrategische Bündnisse zur Bekämpfung des Klimawandels schmieden. So sollen ab sofort alle Freihandelsabkommen der EU mit Drittstaaten rechtsverbindlich die beiderseitige Anerkennung des Pariser Klimaabkommens enthalten. Geplant sind sogenannte "Grüne Allianzen" mit dem Westbalkan sowie ein "Energieplan" mit Afrika.
In ihrer Gesamtheit sollen die Maßnahmen des Green Deal unter politischer Federführung des leitenden Vizepräsidenten und Klimakommissars Frans Timmermans bis zum Jahr 2050 zur Treibhausgasneutralität der EU führen. Bereits im Jahr 2030 sollen 50 % der ausgestoßenen Treibhausgase in CO2-Äquivalenten zurückgefahren worden sein. AgE (09.12.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wind- und Freiflächen-PV
Niedersachsen führt Abgabe ein
19.04.2024 — Der Landtag hat das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Damit werden die Betreiber verpflichtet, für jedes neue Windrad oder jede Freiflächen-Photovoltaikanlage eine "Akzeptanzabgabe" von 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die jeweilige Gemeinde zu zahlen. Zusätzlich müssen sie mit weiteren rund 0,1 Cent pro Kilowattstunde die Menschen im Umfeld von 2,5 Kilometern der Anlage direkt beteiligen.

xs

sm

md

lg

xl