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Der Deutsche Bauernverband (DBV) warnt vor einer Instrumentalisierung der Pflanzenschutzmittelzulassung. Die Zulassung dürfe nicht mit agrar- oder umweltpolitischen Zielen vermischt werden, heißt es in einer Erklärung, die der erweiterte Verbandsrat des DBV verabschiedet hat. Darin wendet sich das Gremium der Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der 18 Landesbauernverbände entschieden gegen Forderungen des Umweltbundesamtes (UBA), bei der Anwendung bestimmter Pflanzenschutzmittel an anderer Stelle im Betrieb Kompensationsflächen unbehandelt zu lassen.
Laut Bauernverband muss die Bewertung und Zulassung von Pflanzenschutzmitteln auch in Zukunft wissenschaftlichen Standards genügen. Seiner Auffassung nach wäre es unverantwortlich, wenn die Zulassung nach gefühlten Risiken oder politisch motiviert erfolgen würde. Nicht hinnehmbar sei es, die Neutralität der an der Zulassung beteiligten Bundesbehörden in Zweifel zu ziehen und eine Abkehr von dem risikoorientierten Bewertungsansatz zu fordern.
Die Bundesregierung sieht der DBV gefordert, die Anstrengungen für eine europaweite Harmonisierung der Pflanzenschutzmittelzulassung zu intensivieren. Angesichts hoher europäischer Standards sei kein Platz für nationale Sonderwege.
Schließlich bekräftigt der Bauernverband das Prinzip der Risikominimierung beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und erteilt Forderungen nach einer pauschalen Mengenreduzierung eine Absage. AgE
(09.04.2016)