Bayer-Umfrage ermittelt Schäden durch Neonikotinoidverbot

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Viele deutsche Rapsanbauer werten den Zwangsverzicht auf Saatgut, das mit Neonikotinoiden gebeizt ist, als Manko. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Bayer CropScience Deutschland GmbH, die das Unternehmen heute bei seinem Jahrespressegespräch im belgischen Gent vorgestellt hat. Von mehr als 1 300 teilnehmenden Landwirten gaben laut Unternehmensangaben gut 91 % an, dass sich ihre Schadsituation im Raps durch die fehlende Beizung im Herbst 2014 verschlechtert habe. Etwa 72 % der Einsender hätten mehr als 10 % mit dem Erdfloh befallene Pflanzen gemeldet, wobei 2,3 % sogar von Totalausfällen berichtet hätten. Die Kleine Kohlfliege richtete der Umfrage zufolge in knapp 74 % der Betriebe Schäden an. Jeweils 26 % der Landwirte beklagten, dass 10 % bis 20 % beziehungsweise 20 % bis 50 % ihrer Pflanzen von diesem Schädling befallen seien. Weitere 7 % hätten noch größere Schäden verzeichnet.
„Der fehlende insektizide Beizschutz bei der Rapsaussaat im Herbst 2014 hat Spuren hinterlassen. Das eigentliche Ziel, nämlich die Gesundheit der Bienen zu verbessern, wird mit dieser Entscheidung in jedem Fall verfehlt“, monierte Bayer CropScience-Geschäftsführer Dr. Helmut Schramm. Denn trotz des von der EU verhängten Anwendungsverbots komme es in diesem Jahr zu verstärkten Winterverlusten bei Bienenvölkern. Ursache sei der starke Befall mit der Varroamilbe. „Das Verfahren der mehrfachen Flächenspritzungen zur Kontrolle des Rapserdflohs ist keine optimale Lösung und schon gar keine Alternative zur zielgenauen Beizung“, betonte Schramm. Er kündigte an, für die Wiederzulassung der Neonikotinoide kämpfen zu wollen.
In einem Großflächenversuch, den Bayer CropScience 2013/14 in Mecklenburg-Vorpommern durchführte, fanden die beteiligten Forscher dem Unternehmen zufolge keine Hinweise darauf, dass Honigbienen, die Große Erdhummel oder die Mauerbiene durch mit Clothianidin gebeiztes Rapssaatgut kurz- oder langfristig beeinträchtigt worden wären. AgE (15.03.2015)
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