Erhebliche Marktchancen bieten nach Einschätzung des Wissenschaftlichen Beirats Biodiversität und Genetische Ressourcen beim Bundeslandwirtschaftsministerium Geschäftsmodelle, die die biologische Vielfalt in den Mittelpunkt stellen. Das geht aus der Stellungnahme Verbraucher für die Erhaltung der biologischen Vielfalt aktivieren hervor, die das Gremium jetzt dem Agrarressort vorgelegt hat.
Als Voraussetzung für derartige Geschäftsmodelle nennt der Beirat, dass besondere Biodiversitätsleistungen den Konsumenten gegenüber nachvollziehbar und glaubhaft kommuniziert werden. Eine effektive Kommunikation kann die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für Lebensmittel erhöhen, bei deren Erzeugung besondere Leistungen für die biologische Vielfalt erbracht wurden, erklärte der Beiratsvorsitzende Prof. Peter Feindt gegenüber AGRA-EUROPE.
Die Entlohnung biodiversitätsfreundlich wirtschaftender Betriebe über den Markt könnte seiner Auffassung nach staatliche Maßnahmen flankieren. Der Beirat empfiehlt der Bundesregierung, gemeinsam mit der Agrar- und Ernährungswirtschaft eine Brancheninitiative Biologische Vielfalt zu gründen. Deren wesentliche Aufgaben seien die Schaffung eines transparenten und glaubwürdigen Labels für biodiversitätsfreundliche Produkte sowie dessen Bekanntmachung im Rahmen einer Kommunikationskampagne zur biologischen Vielfalt, erläuterte Feindt. AgE
(03.02.2017)