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Auf die Gefahr von agrarstrukturellen Fehlentwicklungen hat der frühere Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, hingewiesen. Insbesondere juristische Personen in Ostdeutschland seien anfällig für außerlandwirtschaftliche Investoren und Kapitalgeber, sagte Born bei der Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) heute in Göttingen. Dies könne bäuerliche Grundprinzipien über den Haufen werfen. Born mahnte Politik und Berufsstand zu großer Aufmerksamkeit, Fehlentwicklungen vorzubeugen, die zu weiteren Akzeptanzproblemen in der Gesellschaft führen könnten.
Der langjährige DBV-Generalsekretär erinnerte an die sogenannte Warberger Erklärung der damaligen ostdeutschen Landesbauernverbände und des Deutschen Bauernverbandes. Darin enthalten waren unter anderem Bekenntnisse zur freien Verfügbarkeit des Einzelnen über sein Eigentum sowie zu wettbewerbsfähigen Strukturen. Nach den Worten Borns sei damit klar gewesen, dass der Berufsstand damals keine strukturpolitische Debatte über Hektare und Tierbestände habe führen wollen.
Trotz eines erheblichen Strukturwandels sei es seinerzeit gelungen, in einer breit angelegten Marktoffensive der gesamtdeutschen Landwirtschaft, neue Märkte im In- und Ausland zu erschließen. Allerdings zeige sich heute die offene Flanke einer solchen Entwicklung, räumte Born ein. AgE
(03.11.2014)