Herdenschutz

Bund will stärkere Unterstützung von Weidetierhaltern prüfen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die Bundesregierung reagiert zurückhaltend auf die Forderung des Bundesrates nach stärkerer Unterstützung von Weidetierhaltern. Man werde die Vorschläge prüfen, heißt es in der heute vom Bundeskabinett beschlossenen Gegenäußerung zu der Stellungnahme, die die Länderkammer Ende Juni zur geplanten Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes abgegeben hatte. Mit der Gesetzesnovelle soll die Entnahme von auffälligen Wölfen klarer geregelt werden.
Der Bundesrat plädiert für eine zusätzliche Prämie in Höhe von 30 Euro je Mutterschaf und Ziege im Jahr, die nicht zu Lasten bestehender Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen gehen und länderunabhängig aus der Ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) finanziert werden soll. De facto würde dies einer gekoppelten Beihilfe entsprechen, für deren Abschaffung sich das Bundeslandwirtschaftsministerium in Brüssel einsetzt.
"Über künftige Maßnahmen zur Förderung von Weidetieren wird in Abhängigkeit der Verhandlungen auf EU-Ebene im Rahmen der nationalen Umsetzung der zukünftigen GAP zu diskutieren sein", heißt es in der Gegenäußerung. Zudem verweist die Bundesregierung darin auf die vorgesehene Förderung der Kosten für den präventiven Herdenschutz in der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) sowie auf die Förderung von Wanderschäfern im Rahmen des Bundesprogramms Wolf.
Eine Absage erteilt die Bundesregierung der Länderforderung, jährlich einen Bericht über den gesamten heimischen Wolfsbestand einschließlich der Jungtiere zu erstellen und verweist darauf, dass der Bund keine eigenständigen Zahlen zum Wolfsbestand erhebe. Allerdings werde man in Zusammenarbeit mit den Ländern eine jährliche partielle Abschätzung über den Zustand des Wolfbestandes vornehmen, versichert die Regierung. AgE (22.09.2019)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

NABU-Umfrage zum Wolf
Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung
02.05.2024 — Laut einer forsa-Umfrage freuen sich drei Viertel der Menschen hierzulande über die Rückkehr des Wolfes. Außerdem sieht die Mehrheit in dem Tier keine Bedrohung für den Menschen. Etwa 62% gehen davon aus, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. Der Naturschutzbund Deutschland setzt auf Herdenschutz und fordert eine sachlichere Diskussion zum Wolf.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wolf
Artenschützer fordern aktives Bestandsmanagement
01.04.2024 — Naturschützer haben in der "Maienfelder Erklärung" ein regional differenziertes, aktives Wolfsmanagement gefordert. Es sei notwendig, um extensiv bewirtschaftete Flächen als Lebensraum für seltene Tieren zu erhalten. Das könne der Herdenschutz nicht leisten. Gebraucht würden Weideschutzzonen sowie außerhalb dieser Gebiete eine Regulierung des Wolfsbestandes und die Entnahme von Problemwölfen.

xs

sm

md

lg

xl