DBV-Präsident pocht auf freien EU-Zuckerexport ab 2017

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Mit der Liberalisierung der Zuckermarktordnung im Jahr 2017 muss nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auch wieder die Möglichkeit für die Europäische Union gegeben sein, Zucker unbegrenzt exportieren zu dürfen. Die derzeitige Exportbeschränkung auf jährlich 1,37 Mio t Zucker sei aufzuheben, betonte Rukwied heute auf dem Kongress der Internationalen Vereinigung der Europäischen Rübenanbauer (CIBE) in Berlin. Gleichzeitig sei der Außenschutz für den europäischen Zuckermarkt aufrecht zu erhalten.
Der DBV-Präsident wies darauf hin, dass die außereuropäischen Zuckerproduzenten weiterhin Wettbewerbsvorteile durch Produktionssubventionen und Marktordnungen hätten. Wegen der Zucker-Subventionen in Übersee werde auch der Außenschutz für den EU-Zuckermarkt unerlässlich bleiben; dieser dürfe nicht durch bilaterale Handelsabkommen weiter ausgehöhlt werden.
Rukwied stellte zudem fest, durch die Aufhebung der Mengenregulierung und des Rübenmindestpreises werde auch auf dem letzten regulierten europäischen Agrarmarkt Liberalisierung und Globalisierung Einzug halten. Von den Rübenanbauern würden fortan verstärkt unternehmerische Entscheidungen gefordert. Sie müssten künftig Lieferbedingungen, Mengen- und Preiskonditionen ebenso verhandeln wie Transportkosten. Der DBV-Präsident beklagte jedoch, dass der Wettbewerb innerhalb der EU durch die unterschiedliche Umsetzung des Greenings in den Mitgliedsländern sowie die Möglichkeit der Teilkopplung der Direktzahlungen verzerrt werde. „Wir brauchen in der EU-Agrarpolitik wieder Einheitlichkeit, Vereinfachung und Entbürokratisierung“, forderte er. AgE (06.06.2015)
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