Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) fordert von der Politik ein verstärktes Engagement zur Erschließung neuer Absatzmärkte für Schweinefleisch, beispielsweise in Japan und Mexiko. Die aktuellen, vorsichtig optimistischen Signale am Rande der Grünen Woche, dass Russland sein Embargo gegen Agrarprodukte aus der EU lockern könnte, hält die ISN zwar für einen Silberstreif am Horizont, allerdings für bei weitem nicht genug. Es muss noch viel mehr passieren, erklärte die ISN heute in einer Pressemitteilung. Die Erzeugerpreise für Schlachtschweine lägen derzeit um rund 20 % unter dem Niveau des Vorjahres. Die Schweinehalter schrieben tiefrote Zahlen. Die Lage für Ferkelerzeuger wie Schweinemäster sei desaströs. Vor allem kleine und mittlere Familienbetriebe stünden auf der Kippe.
Unter anderem verlangt die ISN die unbürokratische und schnelle Ausarbeitung von Veterinärzertifikaten sowie angemessene Hilfen zur Verbesserung der Absatzchancen außerhalb Europas. Mit Hilfen sind aber weder Exporterstattungen noch Subventionen gemeint, stellten die Schweinehalter gleichzeitig klar. Ausfuhrerstattungen lehnt die ISN ausdrücklich ab. Auch die in einigen EU-Staaten geforderte Unterstützung der privaten Lagerhaltung ist nach Meinung der ISN keine Lösung. Damit verschiebe man lediglich die Probleme. Eine nachhaltige Entlastung des Marktes finde jedoch nicht statt. AgE
(23.01.2015)