Diskrepanz zwischen „grünem“ Zeitgeist und Wissen über die Natur

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Unter den Bundesbürgern gibt es eine zunehmende Diskrepanz zwischen dem „grünen“ Zeitgeist und dem Wissen über die Natur. Das geht aus der jüngsten Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag der Deutschen Wildtierstiftung (DWS) hervor, die unter 1 407 Bundesbürgern durchgeführt worden ist. Demnach stehen bei den Befragten Bioerzeugnisse mit einem Anteil von 92 % bei der Unterscheidung zwischen In- und Out-Produkten auf der In-Seite deutlich vorn, während die Marktwirtschaft und die Leistungsbereitschaft mit 61 % beziehungsweise 60 % die hinteren Plätze einnehmen.
DWS-Geschäftsführer Michael Miersch wies darauf hin, dass die Bürger Bio in Umfragen super fänden. Jedoch rangiere der Anteil der Bioprodukte am Gesamtumsatz mit Lebensmitteln nur bei 4,4 %. „Schon daran zeigt sich, dass Wunsch und Wirklichkeit nicht immer zusammenpassen“, so Miersch.
Das Thema Umweltschutz liege mit 84 % deutlich vor Begriffen wie „Flirten“ oder „Sicherheit“. Allerdings bedeute dies im Umkehrschluss nicht, dass die Befragten über ein größeres Wissen über Wildtiere und -pflanzen verfügten oder gar häufiger Zeit in der Natur verbrächten. Beispielsweise falle es vielen Menschen schwer, ein Linden- von einem Eichenblatt zu unterscheiden.
Auffallende Unterschiede gab es in der Umfrage der Wildtierstiftung zufolge auch zwischen Männern und Frauen. Während Frauen dem Tierschutz bei „wichtigen Bauvorhaben“ mit 48 % den Vorrang gegeben hätten, sei dies nur bei 36 % der Männer gewesen. Darüber hinaus habe die Erhebung ergeben, dass unter den Befragten ein Aufenthalt in der Natur eher selten vorkomme und eher älteren Menschen vorbehalten sei. So sei Wandern zu 69 % eine Freizeitbeschäftigung der Generation der 60- bis 69-Jährigen, während der Anteil der 14- bis 19-Jährigen hier bei 35 % liege. Auch Naturbildung sei für die junge Generation weniger wichtig als für die ältere. AgE (05.10.2016)
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