EMB: Deutsche Milcherzeugungskosten deutlich über 40 Cent

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Erzeugungskosten für ein Kilogramm Milch mit 3,3 % Eiweiß und 4,0 % Fett lagen im Oktober 2012 in Deutschland je nach Region zwischen 43,06 ct und 51,03 ct. Das ist das Ergebnis einer Studie des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL), die das European Milk Board (EMB) und die Milcherzeugergemeinschaft MEG Milch Board heute gemeinsam im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin vorgestellt haben. „Wir haben diese Expertise in Auftrag gegeben, um in den Verhandlungen mit den Abnehmern endlich mit konkreten Fakten argumentieren zu können“, erklärte EMB-Präsident Romuald Schaber bei der Präsentation der Ergebnisse. Für die Milcherzeuger werde es immer wichtiger, die tatsächlichen Kosten zu kennen. Dies werde man nun mit amtlichen und daher zuverlässigen Daten der Europäischen Union im vierteljährlichen Rhythmus gewährleisten.
Wie das EMB weiter mitteilte, basieren die Berechnungen des BAL zum Teil auf Daten des InformationsNetzes Landwirtschaftlicher Buchführungen der Europäischen Kommission (INLB). Hinzugezogen wurden Preisindizes für landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Futter, Dünger, Saatgut und Energie vom Bundesamt für Statistik, um die vorliegenden EU-Daten zu aktualisieren. Außerdem haben die Autoren der Studie einen Einkommensansatz auf Basis von Tarifen in der Landwirtschaft vorgenommen und Beihilfen von den Kosten abgezogen. Geografisch wurden zudem für Deutschland drei große Regionen mit ähnlichen Produktionsbedingungen aggregiert.
Für Oktober 2012 hat der Berechnungsansatz des BAL für die Region Nord, die Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein umfasst, durchschnittliche Milcherzeugungskosten von 43,06 ct/kg ergeben. In der Region Süd, zu der die Forscher das Saarland, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen zählen, waren es unter Berücksichtigung der Beihilfen durchschnittlich 51,03 ct/kg. Für die Region Ost, in der die ostdeutschen Bundesländer zusammengefasst werden, lagen die Kosten laut BAL bei 45,07 ct/kg. Die derzeit nur für Deutschland vorliegenden Berechnungen sollen in den kommenden Monaten in weiteren EU-Ländern nach dem gleichen Konzept berechnet werden. Nach Einschätzung des EMB zeigt die vorliegende Studie ganz deutlich die große Schere zwischen eingesetzten Produktionskosten und ausbezahlten Erzeugerpreisen. Der Verband hält daher für Deutschland im Hinblick auf die aktuell vorliegenden Kosten einen Auszahlungspreis von 50 ct/kg Milch für notwendig. AgE (18.01.2013)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.

xs

sm

md

lg

xl