Die Schweinehalter in der Europäischen Union haben 2012 mehr Geld mit ihren Tieren erlöst; sie mussten aber gleichzeitig auch mit höheren Produktionskosten zurechtkommen. Wie aus Daten der EU-Kommission hervorgeht, stieg der durchschnittliche Schlachtschweinepreis in der Gemeinschaft im vergangenen Jahr gegenüber 2011 um 17,43 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG) oder 11,4 % auf 170,62 Euro/100 kg in der Handelsklasse E; im Vergleich mit 2010 belief sich das Plus sogar auf fast 22 %.
Einen überdurchschnittlichen Zuwachs bei der Schweinenotierung im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten vor allem osteuropäische Staaten, darunter Tschechien mit 13,5 % und Polen mit 15,3 %. In diesen Ländern ist der Schweinebestand schon seit längerem rückläufig und der Markt nur knapp versorgt. Aus diesem Grunde lag dort auch das absolute Preisniveau meist über dem EU-Durchschnittswert, der beispielsweise in Polen mit 174,62 Euro/100 kg um 2,3 % und in Tschechien mit 177,38 Euro/100 kg um knapp 4 % übertroffen wurde. In Dänemark konnten die Erzeuger bei rückläufigem Schlachtschweineangebot ebenfalls einen überproportionalen Erlöszuwachs von 14,2 % auf 158,66 Euro/100 kg verbuchen, wobei im Preis jährliche Bonus- und Nachzahlungen noch nicht enthalten sind.
In Deutschland wurden Schlachtschweine laut EU-Kommission mit 173,84 Euro/100 kg abgerechnet, das waren 11,6 % mehr als 2011. Noch stärker fiel hierzulande im vergangenen Jahr das Notierungsplus für Ferkel aus, deren Wert um rund 11 Euro oder 24 % auf 56,35 Euro kletterte. In der Gemeinschaft insgesamt lag 2012 das durchschnittliche Preisniveau laut EU-Statistik bei 47,28 Euro je Ferkel und damit ebenfalls 24 % über dem Vorjahresniveau. Am stärksten verteuerten sich dabei die Tiere in Polen, nämlich um mehr als 50 % auf 42,67 Euro. AgE
(15.01.2013)