Für die USA wird die Luft dünner

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(AMI) Amerika verliert als Exportnation für Getreide und Ölsaaten an Wettbewerbsfähigkeit. Mangelnde Investitionen und die Infragestellung der bisherigen Handelsabkommen beeinträchtigen den Weltmarkthandel.
Die USA könnte 2018 seine jahrzehntelange Dominanz am größten Getreidemarkt der Welt an Brasilien verlieren. Während sich Brasilien zum Top-Agrarland mausert, kämpft der US-Getreidemarkt mit niedrigen Preisen und veralteter Infrastruktur. Gleichzeitig behindern die Bemühungen Washingtons, die Handelsabkommen neu zu verhandeln, die Absatzmöglichkeiten am Weltmarkt. Währenddessen profitiert Brasilien von niedrigen Produktionskosten und massiven Investitionen in die Infrastruktur. So hat bereits 2012/13 das südamerikanische Land die USA am Sojaexportmarkt vom Thron gestoßen, 2015/16 verdrängte Russland die USA am Weltweizenmarkt.
In der laufenden Sojaernte haben die brasilianischen Farmer bislang erst 17 % der Flächen geräumt. Sie werden dabei nachhaltig von Regenfällen gestört, denn zum Vorjahreszeitpunkt war bereits mehr als ein Viertel gedroschen. Dennoch legen sich die Sojaerzeuger mächtig ins Zeug, denn die Aussaat von Mais drängt. Gleichzeitig verbessern sich die Ertragserwartungen stetig, so dass bei den Sojabohnen nun 115,6 Mio. t erwartet werden. Das wären laut dem Beratungsunternehmen Safras & Mercado 1,4 Mio. t mehr als der Vorjahresrekord. Dabei waren schon zur Aussaat die Weichen für eine große Sojaernte gestellt worden, die Anbaufläche stieg gegenüber Vorjahr um 1,44 Mio. t ha auf 35,25 Mio. ha. Aber mit den Maiserträgen war lange gehadert worden. Es wird wohl nicht so viel Körnermais vom Acker kommen wie im Vorjahr, aber das Ergebnis wird wohl doch nicht so niedrig ausfallen wie lange Zeit vorhergesagt. Das Beratungsunternehmen geht derzeit auch davon aus, dass Brasilien 89,5 Mio. t Mais erzeugt. Das wären allerdings 17 % weniger als 2016/17, da die Anbaufläche um 11 % reduziert wurde und auch beim Mais die Erträge wohl nicht an das Vorjahresergebnis herankommen werden.
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(22.02.2018)
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