Die Getreidepreise gestalten sich für die deutschen Ackerbauern zunehmend schwierig und stehen derzeit an den Termin- und folglich an den Kassamärkten unter Druck. Darauf hat der Deutsche Bauernverband (DBV) in seinem aktuellen Erntebericht hingewiesen. Trotz des im Vergleich zur Rekordernte 2014 zu erwartenden kleineren Getreideaufkommens werde eine gute Versorgung des Marktes erwartet. Entsprechendes gelte für die Europäische Union und die weltweite Versorgung.
Laut Bauernverband könnte es nach aktuellen Schätzungen der EU-Kommission zwar zu einem Abbau der Lagerbestände kommen; diese dürften zum Ende des Wirtschaftsjahres 2015/16 in der EU mit 46,6 Mio t Getreide zwar um 2,6 Mio t unter dem Vorjahresniveau, aber dennoch auf einem komfortablen Niveau liegen. Auch die weltweite Weizenproduktion werde nach den jüngsten Prognosen des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) die globale Nachfrage decken und gleichzeitig noch einen Bestandsaufbau ermöglichen.
Während die Weizennotierungen an der Warenterminbörse Matif in Paris Anfang Juli noch die Marke von 200 Euro pro Tonne überschritten hätten, befänden sich die Börsenkurse aktuell wieder auf dem Niveau von gut 181 Euro, berichtete der DBV. Eine ähnliche Entwicklung hätten die Rapsnotierungen durchlaufen, die ausgehend von nahezu 400 Euro/t innerhalb eines Monats um rund 25 Euro/t nachgegeben hätten. Übertragen auf den Kassamarkt folgten daraus Erzeugerpreise von 150 Euro bis 180 Euro pro Tonne Weizen. Für Raps erhielten die Erzeuger derzeit 340 Euro/t bis 370 Euro/t. AgE
(31.07.2015)