Grüne wollen langfristig aus chemischem Pflanzenschutz aussteigen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen will auf lange Sicht den Ausstieg aus dem Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft. In einem Antrag, der heute im Bundestag debattiert wurde, wird die Bundesregierung aufgefordert, ein wirksames Pflanzenschutzmittelreduktionsprogramm aufzulegen, „das die Landwirtschaft langfristig in die Lage versetzt, weitestgehend ohne Pestizide auszukommen“. Dazu notwendig seien unter anderem eine verbindliche und rechtssichere Definition der „guten fachlichen Praxis“ im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) sowie verbindliche Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerqualität und zur präventiven Förderung der Pflanzengesundheit.
Es gehe darum, auf diese Weise die Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu vermindern und damit Folgekosten etwa für die Aufbereitung von Grund- und Oberflächenwasser zu senken, heißt es in dem Antrag der Bündnisgrünen. Gefordert werden Kennzahlen und ein Zeitfenster für das Erreichen verbindlicher Reduktionsziele. Unverzüglich sei mit dem Ausstieg aus der Nutzung der Neonikotinoide zu beginnen. Zudem wollen die Grünen ein Maßnahmenpaket mit dem Ziel, den Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft zu beenden.
Gleichzeitig müssten Methoden des nichtchemischen Pflanzenschutzes sowie die nichtchemische Beikrautregulierung zu einem Schwerpunkt der öffentlichen Agrarforschung gemacht und die Forschungsförderung des Bundes entsprechend neu ausgerichtet werden. Schließlich spricht sich die Grünen-Fraktion für eine grundlegende Reform des Zulassungsverfahrens von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen auf EU-Ebene aus, die dem Stand der Wissenschaft Rechnung trage und eine Risikobewertung unabhängig von wirtschaftlichen Interessen und Einflüssen der Hersteller sicherstelle. AgE (18.01.2016)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Bürokratieabbau
Mehr im Büro als auf dem Schlepper
01.05.2024 — Eine Liste mit 33 Forderungen zum Bürokratieabbau hat der Landesbauernverband dem schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsminister Schwarz übergeben. Ein Gremium auf Staatssekretärsebene soll mögliche Fortschritte prüfen und in Gesetzesvorschläge umsetzen.
Neue Gentechnik
Forschung für mehr Transparenz
30.04.2024 — Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.
EEG
Grünes Licht für das Solarpaket
29.04.2024 — Bundestag und Bundesrat haben das "Solarpaket 1" beschlossen. Mit den Neuregelungen soll der Ausbau von Photovoltaik beschleunigt werden, um die Ausbauziele bei den erneuerbaren Energien zu erreichen. Unter anderem wurden neue Fördersegmente für Agri-PV-Anlagen geschaffen. Auch für die Bioenergie bringt das Gesetz Änderungen.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Wolfspolitik
Hessen kündigt Änderungen an
29.04.2024 — Hessen will den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen und die Förderung von Schutzmaßnahmen sowie die Entschädigung im Schadensfall verbessern. Das hat Landwirtschaftsminister Jung angekündigt. Außerdem sollen die Zuständigkeiten des Wolfszentrums Hessen an den Landesbetrieb Hessen-Forst übergeben. Der Hessische Bauernverband begrüßte die Maßnahmen.

xs

sm

md

lg

xl