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Am kommenden Montag will die Trägergesellschaft der Brancheninitiative Tierwohl die Zahlen zu den Anmeldungen der Schweinehalter veröffentlichen.
Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) heute mitteilte, zeichnet sich eine hohe Beteiligung ab. Es sei damit zu rechnen, dass aufgrund der großen Nachfrage einige Betriebe auf die Warteliste kämen. Dies sei ein Beleg für die große Bereitschaft der Schweinehalter, freiwillig mehr für das Tierwohl zu tun. Der Start der stufenübergreifenden Brancheninitiative läuft sehr erfolgreich, so die erste Einschätzung des DBV.
Auch nach Informationen des Landvolkes Niedersachsen wird die Tierwohlinitiative gut angenommen. Recherchen des Verbandes zufolge haben deutlich mehr Tierhalter Interesse an diesem Programm bekundet als zunächst erwartet. Die hohe Bereitschaft der Landwirte, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und diese anzunehmen, müsse anerkannt werden, betonte Landvolkpräsident Werner Hilse. Die Initiative Tierwohl muss nun die Voraussetzungen dafür schaffen, alle interessierten Landwirte bedienen zu können. Neben dem Lebensmitteleinzelhandel seien nun auch Systemgastronomen, Caterer, Großküchen sowie anderer Großverbraucher aufgefordert, sich ebenfalls an der Initiative zu beteiligen, erklärte Hilse.
Vor einer Unterfinanzierung des Systems warnte derweil der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Friedrich Ostendorff. Es drohe eine große Enttäuschung, wenn nicht alle Betriebe, die in das Tierwohl investiert hätten, zum Zuge kämen. Ostendorff sieht vor allem den Lebensmitteleinzelhandel in der Bringschuld. Dieser müsse gegebenenfalls nachlegen, um alle Anträge annehmen zu können. Ansonsten scheitere das Projekt und entpuppe sich als scheinheilige Masche der Industrie und des Handels. AgE
(04.05.2015)