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Entgegen den Aussagen der Gegner von Glyphosat bringt die Zulassung des Herbizidwirkstoffs auch klare Umweltvorteile. Darauf hat der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen. Die Landwirtschaft in dem Bundesland bearbeite etwa die Hälfte der Ackerfläche pfluglos. Dies senke den Diesel-Verbrauch um 15 l Kraftstoff je Hektar, gibt Verbandspräsident Detlef Kurreck in einer Presseinformation zu bedenken. In Zahlen für ganz Mecklenburg-Vorpommern bedeute das 7,5 Mio l Diesel oder etwa 20 000 t Kohlendioxid, die so pro Jahr eingespart würden. Bundesweit werde durch den Glyphosateinsatz die Kohlendioxidbilanz um 232 617 t reduziert.
Kurreck wies darauf hin, dass das pfluglose Arbeiten zudem eine geringere Gefahr von Boden- und Winderosionen bedeute. Wenn die kostbare Ackerkrume mit all ihren Nährstoffen weniger stark bearbeitet werde, verringere das die Gefahr, dass sie bei Starkregenfällen, wie sie in den vergangenen Wochen häufiger vorgekommen seien, weggeschwemmt werde. Außerdem habe der Boden eine deutlich höhere Wasseraufnahmekapazität. Und auch Winderosionen, also Staubwolken, würden durch die pfluglose Bodenbearbeitung reduziert, erklärte Kurreck. So bleibe der fruchtbare Ackerboden mitsamt den Nährstoffen dort, wo er hingehöre und gehe nicht verloren.
Der Verbandspräsident beklagte, dass Glyphosat-Gegner es gerne so darstellten, als herrsche große Uneinigkeit in der Forschung. Aber das sei überhaupt nicht der Fall. Alle Forschungsergebnisse weltweit zeigten - mit Ausnahme der Weltgesundheitsorganisation (WHO) -, dass Glyphosat bei korrekter Anwendung harmlos sei. Und wir Landwirte gehen verantwortungsbewusst mit solchen Stoffen um. Das ist nicht nur eine Preisfrage, stellte Kurreck klar.
Er wies außerdem darauf hin, dass Mecklenburg-Vorpommern von eiszeitlich entstandenen Söllen geprägt werde. Diese kleinen Gewässer seien oft genug Rückzugsorte für die Natur und stünden deshalb unter besonderem Schutz. Sie seien besonders anfällig gegen den Eintrag von nährstoffreichem Boden, erläuterte der Landesbauernpräsident. Deshalb könne der pfluglose Ackerbau, für den Stoffe wie Glyphosat unverzichtbar seien, sogar auf seltene Arten wie die Rotbauchunke oder den Kammmolch sehr positiv wirken. AgE
(05.12.2017)