Europäische Union

Mehr Milch verbuttert

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright: Shutterstock
Die Molkereien in der Europäischen Union haben im ersten Quartal 2023 mehr Rohmilch erfasst. Nach Angaben der EU-Kommission nahm das Aufkommen gegenüber Januar bis März 2022 um 232 100 t oder 0,7 % auf 35,81 Mio t zu. Deutschland, als Europas größter Milcherzeuger, trug dazu mit einem Mengenplus von 2,7 % auf 8,15 Mio t merklich bei. Noch relativ stärker stieg die Milchproduktion in den Niederlanden mit 4,0 % auf 3,55 Mio t; in den kleineren Erzeugerländern Bulgarien und Rumänien wurden sogar zweistellige Zuwachsraten erzielt. In Irland kam hingegen die jahrelange Expansion zu einem Ende; die dort erfasste Menge nahm gegenüber dem ersten Quartal 2022 um 0,3 % ab. In Frankreich - mit dem EU-weit zweithöchsten Milchaufkommen - gingen die Anlieferungen um 1,8 % auf 6,06 Mio t zurück, in Italien um 2,7 % auf 3,30 Mio t.
Das größere Rohstoffangebot wurde von den Molkereien in der Gemeinschaft unter anderem zur vermehrten Butterherstellung genutzt, die gegenüber dem Vorjahresquartal um 15 300 t oder 3,0 % auf 528 600 t ausgedehnt wurde. Da für ein Kilogramm Butter etwa 18 kg Milch benötigt werden, wurden allein für die Mehrproduktion rund 275 000 t Rohmilch verwendet. In den Mitgliedstaaten entwickelte sich die Buttererzeugung jedoch sehr unterschiedlich. In Deutschland stieg diese um fast 10 %, in Dänemark um gut ein Fünftel. Dagegen schränkten die polnischen und niederländischen Molkereien die Butterherstellung um jeweils mehr als 6 % ein, in Irland um 9,4 %.
Wichtiges Koppelprodukt der Butter ist Magermilchpulver. Dessen Produktion legte in der EU im Vergleich zum Vorjahresquartal relativ gesehen mit 4,8 % auf 347 700 t am stärksten zu. Spitzenreiter war hier Deutschland mit 104 600 t, was einem kräftigen Zuwachs von 22,9 % entsprach. Das Milchfett in der Rohmilch wurde auch dazu verwendet mehr Sahne herzustellen, deren Erzeugung um 2,4 % auf 642 400 t zulegte. Bei Vollmilchpulver und anderen Pulvern traten die Molkereien hingegen auf die Bremse; die Produktion sank um 3,4 %. Auch die Herstellung von Sauermilcherzeugnissen blieb mit 0,2 % etwas unter dem Vorjahresniveau.
Wichtigstes Milcherzeugnis, auch mit Blick auf den Export, blieb Käse. Dessen Herstellung in der EU nahm gegenüber dem ersten Quartal 2022 um 0,7 % auf 2,31 Mio t zu. In den führenden Ländern Deutschland und Frankreich war die Produktion allerdings um 1,0 % beziehungsweise 0,4 % rückläufig. Dänische Molkereien stellten hingegen rund 10 % mehr Käse her, und auch in Belgien, Österreich den Niederlanden und Italien wuchs die Erzeugung. AgE/dw (02.06.2023)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Glyphosat-Zulassung
Geteiltes Echo auf geplante Verlängerung von zehn Jahren
21.09.2023 — Die von der Europäischen Kommission geplante Verlängerung der Glyphosat-Zulassung um zehn Jahren hat erwartungsgemäß konträre Reaktionen ausgelöst. Während der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im EU-Parlament, Norbert Lins von der CDU, und der agrarpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Gero Hocker, den Verordnungsentwurf ausdrücklich begrüßten, sprach der Agrarsprecher der Grünen, Martin Häusling, von einem "Skandal".
Agrarministerkonferenz
DBV warnt vor Kahlschlag für Landwirtschaft und ländliche Räume
20.09.2023 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat nochmals seine Forderung bekräftigt, die Kürzungspläne für die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" im Bundeshaushalt 2024 zu korrigieren. "Alles andere wäre ein vollkommen inakzeptabler Kahlschlag zu Lasten der Agrarstruktur und der ländlichen Räume", warnte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken heute im Vorfeld der Agrarministerkonferenz (AMK) in Kiel.
Agrarrat
Minister beraten erneut über die Märkte
18.09.2023 — Die EU-Landwirtschaftsminister tauschen sich bei ihrem Treffen am Montag in Brüssel erneut über die Lage auf den Agrarmärkten aus. Wurde früher bei den meist monatlich abgehaltenen Treffen in der Regel nur einmal im Quartal darüber beraten, so ist dies seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 nun fast durchgehend der Fall.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Kultiviertes Fleisch
Erste EU-Zulassung auf den Weg gebracht
15.09.2023 — Als weltweit erstes Unternehmen will "The Cultivated B" (TCB) eine Zulassung für ein Produkt aus kultiviertem Fleisch in der Europäischen Union beantragen. Wie das Heidelberger Unternehmen heute bekanntgab, ist es nun offiziell in das Vorantragsverfahren der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für ein neuartiges Wurstprodukt eingetreten.

xs

sm

md

lg

xl